Mittendrin | Schaumburger Wochenblatt

11.03.2025 13:22

Mittendrin

In aller Munde auf Tour – heute im Le Bistro in Bückeburg. (Foto: nd)
In aller Munde auf Tour – heute im Le Bistro in Bückeburg. (Foto: nd)
In aller Munde auf Tour – heute im Le Bistro in Bückeburg. (Foto: nd)
In aller Munde auf Tour – heute im Le Bistro in Bückeburg. (Foto: nd)
In aller Munde auf Tour – heute im Le Bistro in Bückeburg. (Foto: nd)

In aller Munde auf Tour – heute im Le Bistro in Bückeburg

Im Herzen Bückeburgs, dort wo sich einst die größte Kreuzung der Stadt befand, erfreut das Le Bistro seit dem März 1987 seine treuen Gäste. So auch uns, an einem kühlen Samstagabend gegen 19:00 Uhr. Wir bekamen den Tisch genau in der Mitte, weil wir recht spät reserviert hatten. Fotografieren ist von dort aus schwierig, mitschreiben sowieso, also alles heimlich und möglichst unauffällig. Andererseits konnten wir von hier aus sehen, wie fix der Service arbeitet, für jeden Gast die nötige Zeit hat und auch auf die speziellen, manchmal sicherlich nervigen Wünsche der Gäste nach einem zweiten Teller, denn „man wolle sich die Vorspeise teilen“, eingeht. Eine Diskussion, dass das nicht ginge, würde auch doppelt so lange dauern und wohl manche Gäste dauerhaft vertreiben. Marcello, der den Service leitet, hat alles bestens im Blick, nimmt sich für jeden Gast ausreichend Zeit und ist trotzdem flink und vor allem sehr freundlich. Kein Stress spürbar. Um zu zweit einen guten Überblick zu bekommen, möchte man natürlich möglichst viel probieren und so haben wir uns ein Tomaten-Bruschetta bestellt und Tempura-Garnelen, jeweils „to share“.

Die Bruschetta für 10,50 Euro kommt mal ganz anders daher als sonst üblich. Drei knusprige Weißbrotscheiben mit gut abgeschmecktem Sugo und reichlich Minitomaten und Basilikumblättern, in der Pfanne serviert. Die Garnelen im Tempurateig für 19,50 Euro waren wohl das meistbestellte Gericht des Abends. Dazu ein kleines, frisches Salatbukett mit Sprossen und ein Schälchen Dip. Einfach in der Zubereitung und lecker. Vor allen Dingen aber nichts zum Nachkochen, denn meistens hat man das Tempuramehl für den Teig nicht zur Hand und wenn doch, möchte man sich ja nicht das restliche Wochenende über den zähen Frittiergeruch ärgern. Tempura besteht überwiegend aus Weizenmehl, zugesetzt werden Reismehl und Backpulver. Das Mehl wird mit Wasser und Ei zur teigigen Masse verrührt, bevor man alles Mögliche darin badet und frittiert. Aus meiner eigenen Versuchsküche kann ich berichten, dass man auch Schnitzel darin wälzen und anschließend in Panko drücken kann, das wird besonders knusprig und auch Kinder lieben es.

In der Küche des Le Bistro arbeitet Beata konzentriert und kocht mit viel Liebe und einer unglaublichen Geschwindigkeit, was auf ein sehr gutes „mise en place“, der gastronomische Name für die Vorbereitungsarbeiten, schließen lässt.
Die beiden Macher des Lokals sind Michael und Judith Vogt, die mit ihrem kleinen Team das Restaurant mit seinen circa 50 Plätzen führen und wie Michael uns erzählt, auch gerne bei neueren Trends gern ganz vorne mit dabei sind. Was uns positiv aufgefallen ist, dass Michael, den wir, nachdem das Hauptgeschäft durch war, kurz zum Gespräch gebeten haben, zuerst mit seinen Leuten in der Küche auf den wieder mal gelungenen Abend angestoßen hat. Erst danach hat er sich zu uns gesetzt und über die letzten 40 Jahre erzählt. Er ist für den Service, seine Judith für die Küche verantwortlich und wie es aussieht, machen sie das gut.
Auch diese beiden Gastronomen sind Quereinsteiger und arbeiten aus Passion und viel Liebe zum Detail. So stehen beispielsweise auf den Tischen neben den Kerzenständern schöne Pfeffer- und Salzmühlen, letztere sind mit Kräutersalz gefüllt. In der Coronazeit wurde Kunsthandwerk zum Zusatzgeschäft, einige Dinge stehen im Restaurant, als gehörten sie schon immer dorthin. Heute lagern die Schmuckstücke im Nachbarhaus, das ebenfalls zum Ensemble der Vogts gehört.

Zubereitung auf dem Lavasteingrill

Zuvor aber haben wir das Lammfilet mit Tapaskartoffeln gegessen, für 30,50 Euro in ausgezeichneter Qualität und auf den Punkt gegrillt und einen Hamburger classic für 18,50 Euro, der ebenfalls auf dem Lavasteingrill zubereitet und – eigentlich ist das nicht classic, aber dennoch gut – mit Spiegelei serviert wird. Es gibt sechs Burger zur Auswahl und natürlich sind die Pattys selber gemacht und saftig. Zum Essen haben wir eine Flasche des tageslichttauglichen Hausweins Pin:ox für 25 Euro bestellt, ein weißes Cuvée von Nett aus der Pfalz und Wasser, die 0,75-l-Flasche für 7,80 Euro. Preislich liegen sie im oberen Drittel, bei guter Qualität und sehr schönem Ambiente. Die Auswahl auf der Karte ist nicht sehr groß, was dazu führt, dass es schnell geht und gut gemacht wird, eine Auswahl gut aussehender Pizzen zwischen 9,50 und mutigen 19,50 Euro für die Trüffelvariante gibt es auch. Während unseres Essens haben an einigen anderen Tischen die Gäste zweimal gewechselt und alle machten einen sehr zufriedenen Eindruck. Den machte auch das Schokoladeneis aus eigener Herstellung für 11,50 Euro. Und so machen die beiden das fast jeden Tag, denn erst seit einem Jahr ist Montag Ruhetag. Haben sie sich verdient.

Le Bistro Bückeburg
Lange Str. 10-11
31675 Bückeburg
Tel. 05722 6455
www.bistro-bueckeburg.de
vogt-bistro@gmx.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
ab 12 Uhr
Küche
12 – 21 Uhr
Montag Ruhetag

. (Foto: Christian Kutschera)
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Von Christian Kutschera
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