Bernstein ist seit der Steinzeit ein begehrtes Handelsobjekt und in der Antike auch als Arznei bekannt. In der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert fertigte man allerlei kunstvolle Gebrauchsgegenstände, die allerdings in erster Linie für Sammler interessant waren. Die Bernsteindreher suchten neue Märkte und forcierten in ländlichen Gebieten den Absatz von Ketten. Der alte Volksglaube an die heilenden Kräfte war dafür sicherlich von Vorteil.
Jeder kennt die wunderschönen Bernsteinketten, die die Schaumburger Tracht schmücken. Mit zunehmender Wertschätzung der Tracht wurden sie ab der Mitte des 19. Jahrhunderts immer größer und prächtiger. Wenn die Tracht auch in ihrer regionalen Ausprägung variiert, so gehört die Bernsteinkette - mundartlich „Krallen” (von Korallen) - immer dazu. Ihre ersten Bernsteinketten erhielten die meisten jungen Mädchen zur Konfirmation, die in ihrer Ausprägung aber schlichter und kleiner als diejenigen waren, die es zur Hochzeit gab. „Diese schönen Ketten sollen mit der Ausstellung einmal in den Fokus des Interesses gerückt werden”, so Twachtmann-Schlichter, die dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg für die Leihgaben dankte. Am Samstag stand Bernd Hilgenfeld interessierten Besuchern zur Verfügung und beantwortete alle Fragen zum Thema Bernstein, wie Verarbeitung, Schleiftechniken und Säuberung. Am Sonntag, 12. Dezember, wird Henry Bockisch von 14 bis 17 Uhr Bernsteinschmuck im Museum präsentieren und Bernsteinschleifen per Hand demonstrieren. Am Freitag, 10. Dezember, werden im Museum von 17 bis 19 Uhr die Santa Claus Jazz Men jazzige Weihnachtslieder spielen und Reinhard Bünte Heiteres vorlesen. Foto: hb/m