„Wo wollt ihr denn jetzt schon wieder hin? Halt, halt, ihr bleibt schön hier”, rief ein Familienvater seinen Kindern hinterher. Die Sprösslinge stürmten auf ein Fahrgeschäft zu. Gar nicht so einfach für Eltern und andere Erziehungsberechtigte, die Kleinen unter Kontrolle zu halten, wenn an jeder Ecke Versuchungen locken. Hier wirbelte ein Karussell die kreischenden Insassen durch die Luft, dort warteten gebrannte Mandeln und Zuckerwatte auf Leckermäuler, Dosen- und Pfeilwurfbuden luden die Bummelnden dazu ein, ihre Treffgenauigkeit zu erproben. Viele Familien waren mit Kinderwagen im Gedränge unterwegs, um auch die Jüngsten etwas Marktluft schnuppern zu lassen. In einer ganzen Reihe von Kinderkarussells konnten diese vergnügt ihre Runden drehen.
Es kamen jedoch auch die Älteren voll auf ihre Kosten. Vor allem Jugendliche suchten den Nervenkitzel in den rasanteren Fahrgeschäften. „Das Rocket gefällt uns am besten”, erklärten die Schülerinnen Kira, Elcin, Regina und Anna-Lena. Gerade hatten sie im Riesenrad „Caesar´s Wheel” einige ruhigere Minuten verbracht und den Blick aus luftiger Höhe auf den in der Dämmerung bunt beleuchteten Festplatz genossen. Sicherlich würden sie in den beiden folgenden Tagen noch einmal zum Krammarkt kommen, um das Markttreiben zu genießen, erklärten die vier Schülerinnen.
Bei der Markteröffnung am Freitag hatte der Regen noch einigen Marktbeschickern die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Der Besucherzuspruch hielt sich an diesem Tag in Grenzen. „Sie haben tolle Fahrgeschäfte mitgebracht”, hatte Bürgermeister Bernd Hellmann beim traditionellen Fassbieranstich betont, in diesem Jahr unter dem Schutz des Daches eines großen Los-Standes. Harald Müller, Sprecher der Schausteller, verteilte Komplimente in umgekehrter Richtung. Die Sanierung der Festhalle habe Stadthagen voran gebracht. Fassadengestaltung und Beleuchtung würden für einen zusätzlichen interessanten Akzent auf dem Festplatz sorgen.Foto: bb