In vier Gruppen: Kreativ-Werkstatt, Demenz, Caféteria und Entwicklung, saßen die Vertreter aus Schaumburg und Emden zusammen um sich über ihre Tätigkeiten und Erfahrungen auszutauschen. In der Kreativ-Gruppe kam Freude auf. Klenke bastelte, als Beispiel für ihre Arbeit, mit den Gästen „Reisehüte” aus Papiertüten. In der Caféteria-Gruppe erzählte die Emdenerin Parvin Mobasseri über das Angebot „Gemeinsames Mittagessen”. Jede Woche wird abwechselnd einmal iranisch, deutsch, irakisch oder syrisch gekocht. Für ein paar Euro wird sich davon satt gegessen. Wenn es um den guten Zweck geht, sind die Damen der Strickgruppe nicht zu halten, so der Leiter des Mgh-Kulturbunkers-Emden, Hans-Günther Düring. Sogar während der Fahrt nach Stadthagen hätten sie eifrig Mützen und Socken für Obdachlose Emdener gestrickt. Das Mgh-Emden sieht sich als Vermittler zwischen den Kulturen. Migranten werden trotz Sprachproblemen in das Stadtleben eingebunden. Die Arbeit zwischen den Generationen sei allerdings noch ausbaufähig, so Emdens Mgh-Koordinatorin Edvija Imamovic.
Schon zum zweiten Mal waren die Vertreter in Schaumburg zu Gast. Warum gerade Emden zum Partnerhaus für Stadthagen erklärt wurde, liege an der gemeinsamen Vergangenheit, so Klaus Strempel, Koordinator vom Mgh-Schaumburg. Damals wären die Schaumburger Heringsfänger auf Fangflotten an der Nordseeküste unterwegs gewesen. Heute erinnern Vorträge im Mgh-Emden an diese Zeit. Aufgrund von mangelnden Begegnungsmöglichkeiten wurde vor sechs Jahren im Stadtteil Barenburg ein ehemaliger Hochbunker zum Kultur- und Bürgerzentrum umgebaut. Die Geschichtswerkstatt erinnert dabei an die Vorgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg. Barenburg sei mit vielfältigen sozialen Probleme beladen. Im Mgh-Kulturbunker haben die Bürger die Möglichkeit sich ein paar Stunden „gut behütet” zu fühlen und ihren Alltag zu vergessen. Foto: wa