Auch Paul-Egon Mense (FDP) sah die Kosten-Nutzen-Rechnung als ungeklärt an: „Nach drei Jahren sollten wir das beenden, wenn es nichts bringt!” Und so richtig begeistert zeigte sich auch die Grüne Ratsdame Ursula Helmhold nicht: „Der Vorteil für unsere Stadt erschließt sich mir nicht. Ich habe das Gefühl, es ist ein Verbund der Abgehängten!” Sie forderte eine jährliche Evaluation, um die Erfolge des Zweckverbandes prüfen zu lassen. Heinrich Sasse (WGS) sah in diesem Verbund gar ein „Pilotprojekt mit Leuchtturmqualität wie die Weserrenaissance”. Die „Erlebniswelt Weserrenaissance” gilt als wahres Millionengrab und es wird auch von der Staatsanwaltschaft ermittelt. „Für mich ist das wie Roulette; am Ende gewinnt immer die Bank!” So richtig sauer wurde Sasse aber, als Klaus Wißmann von der SPD Sasses Abstimmverhalten im Verwaltungsausschuss öffentlich machte. Dort hatte Sasse wohl für den Zweckverband gestimmt. „Das verstößt gegen die Niedersächsische Gemeindeordnung und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar”, schimpfte Sasse und Wißmann entschuldigte sich.
Für Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz eine überaus unerfreuliche Diskussion. Er hatte im Vorfeld mit allen möglichen Kommunen Gespräche über Kooperationen geführt und am Ende blieben das Auetal, Aerzen und Hess. Oldendorf übrig. Buchholz kritisierte, dass quasi im Zieleinlauf der Gründung des Zweckverbandes diese Diskussionen geführt würden und den anderen Gemeinden so signalisiert werde, dass man kein verlässlicher Partner sei.
Am Ende wurde die Satzung mit großer Mehrheit verabschiedet, allerdings mit der Auflage, eine jährliche Evaluation durchzuführen und den Ratsmitgliedern zugänglich zu machen.
Foto: ste