Vor 65 Jahren wurde dieses KZ-Lager von amerikanischen Truppen befreit. Im September 1944 brachte ein Transport aus Auschwitz polnische Juden in ein Lager nach Hannover-Stöcken. Bereits Ende November 1944 führte die SS etwa 750 Überlebende von ihnen nach Ahlem, wo die Häftlinge zunächst das Barackenlager aufzubauen hatten. In Zwölf-Stunden-Schichten mussten die polnischen Juden die vorhandenen Stollen erweitern und Fundamente legen. Sobald die Häftlinge des KZ Ahlem erschöpft und erkrankt waren, forderte die SS neue Insassen aus dem Stammlager in Hamburg-Neuengamme an. Insgesamt waren etwa 1200 Häftlinge in Ahlem eingesetzt. In einem Zeitraum von fünf Monaten starben etwa 750 Menschen.
Im Jahre 1994 gelang es dem Arbeitskreis „Bürger gestalten ein Mahnmal”, in unmittelbarer Nähe des ehemaligen KZ-Barackenlagers in Ahlem ein Mahnmal zu gestalten. Das Mahnmal symbolisiert den Stolleneingang und zeichnet auf einzelnen Kacheln den Leidensweg der Häftlinge nach. Im Jahre 2001 wurden die Kupferstelen enthüllt, auf denen die Namen von 299 bekannten Opfern des KZ Ahlem verzeichnet sind. Die Heisterbergschule vom Schulzentrum Ahlem hat die Patenschaft für das Mahnmal übernommen.
Die Geschichtswerkstatt hat seit vielen Jahren eine enge Beziehung zur Gedenkstätte in Ahlem aufgebaut. Besonders in Erinnerung ist der Gedenkmarsch von Lahde nach Ahlem vom Jahre 2007, als eine Gruppe der Geschichtswerkstatt den 60 Kilometer langen Todesmarsch vom April 1945 nachging.
Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst am Mahnmal legte auch die Abordnung ein Gesteck der Geschichtswerkstatt am Mahnmal nieder. Anschließend fand in der Heisterbergschule eine Feierstunde aus Anlass der Präsentation eines Modells des KZ Ahlem statt, an der auch die niedersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann teilgenommen hat. Dieses Modell wird seinen Platz in der Gedenkstätte Ahlem auf dem Gelände der ehemaligen Gartenbauschule finden.
Tief beeindruckt war die Bückeburger Delegation von den Erzählungen zweier Überlebenden des KZ Ahlem, die eigens aus Israel angereist waren. Sie sind die letzten Zeitzeugen des Holocaust und mahnen die Jüngeren, alles zu tun, damit sich derartige Verbrechen nicht wiederholen können. Foto: pr
Herderschüler legen ein Gesteck am Mahnmal nieder.