Die alevitische Gemeinschaft sei heute Teil der deutschen Gesellschaft, betonte Toprak. Dies zeige sich auf vielen Feldern. Die Alevitische Gemeinde sei als Religionsgemeinschaft von mehreren Bundesländern anerkannt. Dies hätte sie als erste Religionsgemeinschaft aus einem islamischen Land geschafft, während etwa den sunnitischen Muslimen dieser Schritt noch nicht gelungen sei. Von fünf türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten seien drei Aleviten, aber auch in zahlreichen Kommunalparlamenten würden Aleviten Verantwortung übernehmen. Man setze sich auch intensiv für den interreligiösen Dialog ein.
Die Alevitische Gemeinde stehe fest auf der Basis des verfassungsrechtlichen Konsenses in der Bundesrepublik. Die Trennung von Staat und Religion, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Achtung der Menschenrechte seien für die Aleviten ganz wichtige Grundsätze. Orientiert an den Idealen des Humanismus und der Aufklärung bekenne man sich zu den Werten des Grundgesetzes. Die Aleviten seien in der Türkei über Jahrhunderte unterdrückt worden. Bis heute seien sie im Land einem hohen Assimilierungsdruck und Diskriminierungen ausgesetzt. Mit diesen Erfahrungen habe man ein feines Gespür dafür, wenn die Werte der Aufklärung auch nur latent bedroht würden. Entsprechend hoch wisse man die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland zu schätzen.Foto: bb