Gänsehautspiel beendet die Saison | Schaumburger Wochenblatt

Gänsehautspiel beendet die Saison

96-Innenverteidiger Phil Neumann bricht durch die Kiel-Abwehr, zum Ausgleich langt es aber nicht mehr. (Foto: bb)
96-Innenverteidiger Phil Neumann bricht durch die Kiel-Abwehr, zum Ausgleich langt es aber nicht mehr. (Foto: bb)
96-Innenverteidiger Phil Neumann bricht durch die Kiel-Abwehr, zum Ausgleich langt es aber nicht mehr. (Foto: bb)
96-Innenverteidiger Phil Neumann bricht durch die Kiel-Abwehr, zum Ausgleich langt es aber nicht mehr. (Foto: bb)
96-Innenverteidiger Phil Neumann bricht durch die Kiel-Abwehr, zum Ausgleich langt es aber nicht mehr. (Foto: bb)

Die Fans im Hannover-96-Stadion haben am letzten Zweitliga-Spieltag eine Partie mit Gänsehautatmosphäre erlebt. Trotz der Niederlage zeigten die „Roten“ eine starke Partie gegen Aufsteiger Kiel. Längst richtet sich der Blick auf die kommende Serie mit der Frage, ob die Elf von 96-Trainer Stefan Leitl aufstiegsreif ist.

Marcel Rapp, Trainer des künftigen Bundesligisten Holstein Kiel, räumte in der Pressekonferenz nach der Begegnung ein, gegen einen „richtig guten Gegner“ letztlich glücklich gewonnen zu haben. Dies war nicht nur eine Höflichkeitsadresse an die Gastgeber. Tatsächlich gehörte 96 die Anfangsphase, als das Team von Trainer Stefan Leitl mächtig Druck erzeugte. Der 96-Trainer sprach denn auch die „Riesenmöglichkeiten“ an, die sich sein Team erarbeitet habe. 96 traf jedoch nicht und Kiel zeigte ebenso seine Qualität. Die Zuschauer sahen eine packende Phase. Ein Schock war der Gegentreffer durch Lewis Holtby in der 26. Minute, als Kiel die 96-Defensive ungeordnet erwischte. Das Tor nahm 96 den Wind aus den Segeln. Offenbar spielte hier auch die Erinnerung an die hohe Hinspielniederlage eine Rolle, wie Trainer Leitl vermutete. Erst recht, als Kiel nach Standard kurze Zeit später nach Ecke auf 2:0 erhöhte.

Hannover gelang es jedoch, sich nach der Halbzeit wieder zu fangen. 96 beschwor auch Gefahr für das Tor der Kieler herauf. „Wir haben die zweite Halbzeit richtig gut gespielt und sehr dominiert“, so Stefan Leitl. Gerade in den letzten 20 Minuten gelang es den „Roten“, die Gäste regelrecht einzuschnüren. Angetrieben vom lautstarken Anhang bestürmten sie den Kieler Straftraum. Louis Schaub traf nach Flanke von Marcel Halstenberg zum 1:2. Kiel-Torwart Marcel Engelhardt zeigte sich wie schon im ersten Durchgang sehr aufmerksam. Letztlich brachte Kiel den Vorsprung mit Glück über die Zeit. Weil die Kieler Fans ihre Aufsteiger begeistert feierten und die Heim-Anhänger die „Roten“ anfeuerten und deren Einsatz anerkannten, entwickelte sich eine außergewöhnliche Atmosphäre im Stadion. Hinzu kamen zwei Teams, die überwiegend mit offenem Visier agierten, so dass die Partie zu einer Werbung für den Zweitliga-Fußball wurde.

Die „Roten“ verloren die Begegnung, weil im Sturm bei den zahlreichen Chancen die letzte Klarheit im Abschluss fehlte. Hinzu kamen Zuordnungsfehler in der Abwehr. 96 verabschiedete sich insgesamt mit einer starken Schlussphase aus der Serie. Gelingt es daran anzuknüpfen, könnten die „Roten“ in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen. Ein bis zwei gezielte Verstärkungen würden die Chancen auf den großen Wurf deutlich erhöhen. Eine Abgabe von Leistungsträger ohne Ersatz verbietet sich angesichts der Zielsetzung.


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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