LINDHORST (bb). Der Vorstand des Handel- und Gewerbeverein Lindhorst (HGV) hat die Beiträge für seine Mitglieder für das Kalenderjahr 2021 halbiert, um diese zu entlasten. Gleichzeitig geht der Verein scharf mit den derzeit gültigen Bestimmungen der Corona-Pandemie ins Gericht, spricht dabei von „Verordnungsirrsinn”. „Die Corona-Verordnungen treffen uns alle sehr hart”, formuliert der HGV in einer Pressemitteilung. Unter diesen Vorzeichen habe sich der Vorstand zur Reduzierung des Mitgliedbeitrages um 50 Prozent entschlossen. „Wir sind überzeugt, damit einen wirksamen Beitrag zur Entlastung unserer Mitglieder zu leisten”, so HGV-Pressesprecher Andreas Klauke. Menschen, die sich für eine HGV-Mitgliedschaft entscheiden, werden für das Jahr 2021 komplett Beitragsfrei gestellt. Zudem können neue Mitglieder ihre Angebote und Dienstleistungen auf der HGV-Webseite unter www.lindhorst-hats.info kostenfrei präsentieren. Gleichzeitig formuliert der HGV scharfe Kritik an den Bestimmungen zur Eindämmung der Pandemie. „Die aktuellen Corona-Verordnungen versteht inzwischen kaum noch jemand, nicht einmal die Verfasser selbst, die immer häufiger Probleme haben, das komplizierte, umfangreiche Regelwerk noch verständlich zu vermitteln”, heißt es im Schreiben. Geschäftsinhaber und Kunden seien verunsichert, was unter einer Anprobe oder Bemusterung zu verstehen sei, oder ab welchem Inzidenzwert ein Termin in einem Geschäft wahrgenommen werden könne. Der Lockdown des Einzelhandels gehöre generell auf den Prüfstand, so Klauke. Denn wer in einen Supermarkt einkaufen gehe, seinen Friseur besuche und den Nachwuchs in Schulen und Kitas bringe, habe ein höheres Risiko für eine Corona-Infektion als jemand, der sich im Einzelhandel zum Beispiel nach einem neuen Elektrogerät umschaue. Den Händlern fehle es an Planungssicherheit, nicht zuletzt in der Frage der Hochinzidenzkommunen, in denen dann auch das Terminshopping verwehrt wäre. Die Pandemie werde Deutschland noch lange begleiten. Mit Maßnahmen wie Abstand, Lüften, funktionierenden Hygienekonzepten gelte es mit ihr zu leben. Und zwar an den Orten, die das gewährleisten, beispielsweise in Einzelhandel und Gastronomie, so die Stellungnahme aus Lindhorst. Foto: bb archiv