Nachdem in den beiden vergangenen Jahren die Unfallzahl jeweils leicht gestiegen war, nahm sie 2015 geringfügig ab. 992 Mal krachte es im Zuständigkeitsbereich des Stadthäger Kommissariats. Dennoch: vor zehn Jahren wies die Bilanz noch 126 Verkehrsunfälle weniger aus. Einer der Gründe ist laut Kommissariatsleiter Wolfgang Kannengießer, dass schlichtweg mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Als erfreulich werteten die Beamten die nach einem Anstieg wieder gesunkene Zahl der Schwerverletzten. 2015 waren das 17 Personen –”bei fast 1.000 Unfällen ein sehr geringer Wert”, betonte Kannengießer. Keiner der Beteiligten wurde getötet. Der langjährige Trend zeigt sogar eine erhebliche Abnahme (minus zwei Drittel) an Unfallopfern, die schwere Verletzungen erlitten. Das Gros, 801 Verkehrsunfälle, ordnen die Beamten sogenannten „Bagatellunfällen” ohne Verletze und größere Sachschäden zu. In 62 Fällen waren Radfahrer und in 17 Fußgänger ins Unfallgeschehen verwickelt. Auf Winterglätte sind dem ESD-Leiter zufolge nur zwölf Unfälle zurückzuführen. Philipp: „Die Leute fahren der Jahreszeit angepasst vorsichtiger.” Anders offenbar beim Witterungsumschwung: in den Monaten Mai (92) und Juni (96) sowie Oktober (100) und November (108) sind die Unfallzahlen exorbitant hoch. Eine nahezu unveränderte Tendenz lassen die Verkehrskontrollen erkennen. Insgesamt 1.269 Ahndungsmaßnahmen wurden eingeleitet: 511 wegen Gurtpflicht, 494 wegen Geschwindigkeit und 86 wegen Alkohol und Drogen. Vor allem aber über die Zahl 178 staunen die Ermittler: So viele Personen erwischten sie während der Fahrt am Handy –”in Zeiten von Freisprecheinrichtungen und einer 60-Euro-Strafe ist das ein Phänomen”, so Kannengießer. Der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes hatte aber noch mehr überraschende Zahlen parat. Demnach krachte es 2015 am seltensten an einem Sonntag (91), am häufigsten am Montag (172). Und wer glaubt, dass Autofahrer vor allem in der hektischen Rushhour zu Unachtsamkeit neigen, irrt sich. „Die meisten Unfälle passierten um elf Uhr”, erklärte Philipp. Für viele eine beliebte Zeit für den Einkauf, die Parkplätze seien sehr voll und die Buchten sehr eng. Da erklärt sich auf einmal auch das Grauen vor dem „typischen Montagmorgen” auf eine ganz andere Art und Weise...