Als mögliche Auswirkungen nannte der Kreisvorsitzende stichwortartig unter anderem „die Durchhaltefähigkeit in einem Einsatz”, „die Rekrutierungsmöglichkeit von Freiwilligen zur Bedarfsdeckung”, „Standortschließungen” und „knappere wirtschaftliche und finanzielle Mittel für die Truppe”. Dennoch werde man, so Nitschke, den Primat der Politik respektieren und gemeinsam mit den aktiven Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr sich den großen Herausforderungen stellen.
Die Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) hofft, dass die Bundeswehr auch nach der Aussetzung der Wehrpflicht weiterhin mitten in der Gesellschaft steht. Die Reform dürfe nicht die Einsatzfähigkeit der Truppe gefährden. Für 2011 wünscht sie sich, „dass Ernst gemacht wird mit dem Beginn des Abzugs der Truppen aus Afghanistan”.
Rüdiger Butte, Landrat Hameln-Pyrmont, bekannte, ursprünglich ein „absoluter Befürworter der Afghanistaneinsätze” gewesen zu sein. Zusammen mit den Verbündeten sollte Afghanistan befreit werden. „Die Realität sieht etwas anders aus, wir haben die Ziele nicht erreicht”, so Butte. Daher könne man das Leben und die Gesundheit junger Soldaten nicht weiter jeden Tag in Afghanistan aufs Spiel setzen. Für die Reservisten werde es eine Aufgabenvermehrung geben, „sie müssen eintreten, wenn Aktive nicht da sind”. Der Landkreis Schaumburg sei, so der designierte Landrat Jörg Farr, stark mit der Bundeswehr verbunden, dies nicht nur aus wirtschaftlichen Aspekten, sondern weil „die Soldaten mitten unter uns als Freunde und Nachbarn leben”.
General Reinhard Wolski bezeichnete die Reservisten als Bindeglied zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Da viele Reservisten von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sei ein Jobnetzwerk von Reservistenverbänden und Wirtschaft vorteilhaft. Als gut bezeichnete es als der stellvertretende Landesvorsitzende Dirk Merten, dass die Reservisten frühzeitig informiert wurden und so ihre Vorstellungen einbringen konnten. „Die Reservisten sind für die Zukunft unserer Streitkräfte von großem Wert”, meint Merten. Bürgermeister Reiner Brombach ist sich bewusst, dass die Reform nicht an Bückeburg vorbeigehen und die Jägerkaserne ihr zum Opfer fallen wird.
Für eine langjährige Mitgliedschaft wurden aus Schaumburg ausgezeichnet: Bernd Kirsch (RK AKRO Bückeburg, 15 Jahre), Gerhard Kramer (RK Meinsen/Warber/Rusbend, 25 Jahre), Heinrich Sasse (RK Rinteln, 30 Jahre), Heinrich Engelking (RK Bückeburg, 35 Jahre), Clemens Gewers (RK Meinsen/Warber/Rusbend, 35 Jahre), Hans-Joachim Wilhelm (RK Bückeburg, 40 Jahre), Hans-Joachim Manzke (RK Obernkirchen, 40 Jahre) und Klaus Foraita (RK Stadthagen, 45 Jahre). Oliver Mielke von der RK Bückeburg wurde mit der Ehrennadel des Reservistenverbandes in Bronze ausgezeichnet.Foto: hb/m