Bürgermeister Reiner Brombach erinnerte vor über hundert Zuhörern, darunter auch die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm, an die Widerstandskämpfer, die von 1940 bis 1945 alles versucht hätten, um die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten unter der Führung von Adolf Hitler zu beseitigen. Zu ihnen gehörte auch der 1891 in Bückeburg geborene Kurt Freiherr von Plettenberg, der im Obergeschoss der Hofapotheke am Marktplatz gewohnt hatte und zu dessen Ehren die Kranzniederlegung alljährlich stattfindet. Er ist an den Vorbereitungen für den Staatsstreich am 20. Juli 1944 beteiligt gewesen. Anfang März 1945 wurde von Plettenberg verhaftet. Im Berliner Gefängnis der Gestapo stürzte er sich aus einem Fenster des dritten Stockwerks, um nicht durch Folter zum Verrat an seinen Freunden gebracht zu werden.
Brombach erinnerte aber auch an Eberhard von Breitenbuch, der zum Kreis der Widerstandskämpfer gehörte, der sich um Generalmajor Henning von Tresckow gebildet hatte. Im Zweiten Weltkrieg war von Breitenbuch Ordonnanzoffizier und sollte am 11. März 1944 an einer Lagebesprechung mit Adolf Hitler auf dem Obersalzberg teilnehmen. Von Tresckow hatte vorgeschlagen, Hitler an diesem Tage durch eine Bombe zu töten. Da von Breitenbuch über eine zu geringe Erfahrung im Umgang mit Bomben verfügte, schlug er vor, Hitler mit einer Pistole zu erschießen. Zur Lagebesprechung hatte er eine entsicherte Pistole in seiner Hosentasche, um das Attentat durchzuführen. An diesem Tag durften aber zum ersten Mal keine Ordonnanzoffiziere an der Lagebesprechung teilnehmen. So musste er etwa sechs Stunden mit der geladenen Pistole im Vorzimmer warten und ging irrtümlich davon aus, man habe von den Plänen der Widerstandskämpfer erfahren und würde ihn deshalb verhaften und standesrechtlich erschießen.
Opfer der Gräueltaten der Nazis seien, so der Bürgermeister, insbesondere Juden, Sinti und Roma gewesen. „Wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein und dafür sorgen, dass bei uns in Deutschland so etwas nicht noch einmal passiert”. Nach wie vor, so Brombach, würden ähnliche Gräueltaten in der Welt geschehen. „Nicht wegschauen, Machenschaften aufdecken und Widerstand leisten, lautet die Devise”, so Reiner Brombach.
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