Im vergangenen Jahr haben rund 70 Menschen wegen des Fahrens unter Alkoholeinfluss an dem Vorbereitungsprogramm beim Diakonischen Werk teilgenommen. Weitere 20 Personen absolvierten eine Vorbereitung aufgrund illegaler Suchtmittel in Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr. Die MPU soll andere Verkehrsteilnehmer vor gefährlichem Verhalten schützen und stellt damit einen wichtigen Baustein für mehr Verkehrssicherheit dar. Von Teilen der Bevölkerung wird die MPU noch immer zu Unrecht Idiotentest genannt. Dabei geht es um die Einschätzung, ob jemand aufgrund seines Verhaltens im Straßenverkehr auch zukünftig eine Gefahr für andere Menschen darstellt. Ein Ammenmärchen ist dabei die Aussage, beim ersten Mal falle man immer durch. Laut Herrn Kalendruschat vom TÜV Nord in Minden erreicht jeder Zweite eine positive Beurteilung.
Dieses liegt seiner Meinung nach unter anderem daran, „dass sich herumgesprochen hat, wie hilfreich und sinnvoll eine intensive Vorbereitung zum Beispiel durch Beratungsstellen, Verkehrspsychologen und ähnlichen sind zur Förderung der Fahreignung und eine MPU erfolgreich zu bestehen.” In der Regel lasse sich im Vorfeld gut erkennen, wer die Medizinisch-Psychologische Untersuchung besteht.
„Dies sind diejenigen, die ihr Verhalten verändert haben und glaubhaft eine entsprechende Einstellung und Haltung vertreten,” meint Regina Seitz von der Drogen- und Jugendberatung des Diakonischen Werks. „Es gehe in der Vorbereitung nicht darum, Antworten zu erlernen, sondern sich mit den Umständen der Verkehrsauffälligkeit auseinanderzusetzen, seinen Konsum und seine Einstellung zu überdenken und entsprechend zu verändern,” gibt auch Ursel Kossack vom Diakonischen Werk zu bedenken.
Denn wenn jemand aufgrund einer Polizeikontrolle seinen Führerschein „verliert”, ist er erfahrungsgemäß nicht das erste Mal unter dem Einfluss von Rauschmitteln unterwegs. Auf eine entdeckte Alkoholfahrt zum Beispiel kommen geschätzte 700 unentdeckte. Informationen unter 05721/99300 Beratungsstelle des Diakonischen Werkes, Bahnhofstraße 16 , 31655 Stadthagen. Foto: privat