Grund dafür ist unter anderem die Vorgabe der Bundesregierung, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu reduzieren. Wie das vor Ort aussehen kann, zeigt das Konzept für Bückeburg, Stadthagen, Obernkirchen und die Samtgemeinde Eilsen.
Zunächst haben die Fachleute einen Ist-Zustand skizziert. Dazu haben sie die vorhandene Bausubstanz, den Strom- sowie den Gasverbrauch der letzten zehn Jahre und Daten zu den Heizungsanlagen vorgenommen. Die öffentliche Hand hat die Gebäude in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt durch das Konjunkturprogramm der Bundesregierung, energetisch aufgewertet.
Das große Einsparpotenzial liegt nach Auffassung der Experten im privaten Bereich.
80 Prozent der vorhandenen Gebäudesubstanz in den vier Kommunen ist vor 1977 gebaut. Energetisch ein wichtiges Jahr, da dort zum ersten Mal die Wärmeschutzverordnung für Bauherren bindend war. Davor gab es bei Material und Bauweise keine Vorgaben. Die Wärmeschutzverordnung ist der Vorläufer zur Energieeinsparverordnung. Mehr dazu in der heutigen Sonderbeilage des Schaumburger Wochenblattes „Energetische Gebäudesanierung”.
Die Zahlen zum Strom- und Gasverbrauch in den vier Kommunen sind in den letzten zehn Jahren insgesamt nur leicht angestiegen. Ein detaillierter Blick in die Zahlen zeigt, dass der Gasverbrauch leicht rückläufig, der Stromverbrauch aber in die Höhe gegangen ist. Das liegt unter anderem daran, dass viele Geräte im Stand-by-Modus betrieben werden und somit ständig, wenn auch nur gering, Energie verbrauchen.
Doch um die Einsparvorgaben der Bundesregierung zu erreichen, genügt es nicht, wenn die Menschen in den vier Kommunen demnächst konsequent den Stecker ziehen und die Geräte wie Fernseher, Computer oder Telefonanlagen gänzlich abschalten.
Die Häuser müssten energetisch saniert werden. Allen Maßnahmen voran geht die Dämmung der Außenwände und Dächer. Hier ist laut Konzept die größte Einsparung zu erreichen. Letzte Größe im umfassenden Zahlenwerk des Energieversorgungskonzeptes ist der Heizungsbestand in den vier Kommunen. Knapp ein Viertel der Gas- und ein Drittel der Ölheizungen sind älter als 20 Jahre. Allein die Entwicklung der Anlagentechnik ist so weit vorangeschritten, dass neue Heizungen effizienter arbeiten und somit vom ersten Moment des Einbaus an bereits Geld sparen. Würden alle Maßnahmen umgesetzt, die das Konzept vorschlägt, erreichen die vier Kommunen die Vorgaben der Bundesregierung bereits 2019. Ein Investitionsvolumen von rund 530 Millionen Euro errechnen die Experten, die zum größten Teil in das heimische Handwerk fließen würde. Die rund 70-seitigen Konzepte gehen jetzt in die Räte der Kommunen, in denen das Thema Energieeinsparung zum Dauerbrenner werden soll. Mehr zum Energieversorgungskonzept lesen Sie in unserer heutigen Beilage „Energetische Gebäudesanierung”. Foto: ih