Hans Jürgen Niemeier beschränkte sich in seinem Rücklick auf die Aktivitäten des Ortsvereins innerhalb des vergangenen Jahres - und konnte dabei gleichwohl eine ganze Liste präsentieren.
Im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen stand zuletzt das Krankenhaus. Unter anderem gab es ein Gespräch mit dem Landrat zum Thema, Beteiligung an Aktionen bei Kreistagssitzungen, und in der Fußgängerzone installierten die Gerwerkschafter im Juli eine „Bodenzeitung” mit dem Titel „Der Deckel muss weg” - gleiches Motto wie bei der Demo im September in Berlin.”
„Gesundheitswesen nicht kaputtsparen” hieße es bei der
Aktion „Gummiboote zur Krankenhausfinanzierung”, ebenfalls im September, und im Zusammenhang mit den Tarifauseinandersetzungen inszenierten die „ver.di-Mitglieder” in der Fußgängerzone einen Warnstreik mit anschhließendem „Sturm auf das Rathaus”.
Als Referenten hatten die Gewerkschafter ihren Kollegen Ralf Oberheide, Vorsitzender des Bezirkes Leine/Weser, eingeladen, der eingangs an den Börsen-Crash von 1929 erinnerte - fast auf den Tag vor 80 Jahren. Eingedenk der gegenwärtigen Wirtschaftskrise Oberheide kritisierte „diejenigen, die sich, in den letzten Jahrzehnten dank sprudelnder Gewinne und einer gigantischen Umverteilung von unten nach oben von den Löhnen und Gehältern hin zu Gewinneinkommen, die Taschen mit Geld vollgestopft haben und heute wieder Lohnverzicht und Gürtel enger schnallen predigen”. Aber gerade dieser Forderung habe ver.di-Chef Frank Bsirske eine eindeutige Abfuhr erteilt.
Für ver.di sei klar, so Ralf Oberheide, „ein weiter so, als wäre nichts geschehen, kann und darf es nicht geben. In Zukunft würden die bisherigen Schuldnerländer es sich nicht mehr leisten können, auf Pump Autos, Maschinen oder internationale Dienstleistungen zu kaufen und „uns weiter zum Exportweltmeistern zu machen”. Im Gegenteil: „In Zukunft wird die ausländische Nachfrage nach unseren Produkten drastisch einbrechen. Wenn aber unsere Güter und Dienstleistungen nicht mehr Abnehmer in den verschuldeten Ländern finden, bleibt nur die Möglichkeit, dass unsere Produkte durch eine Stärkung der Binnennachfrage ihren Absatz im eigenen Land finden.” Dazu aber brauche es deutliche Einkommenssteigerungen bei den Arbeitnehmerhaushalten und reale Erhöhungen bei den Sozialeinkommen, insbesondere bei den Rentenbeziehern. Im Anschluss an den Vortrag wurden dann insgesamt 22 Mitglieder mit Urkunden, Ehrennadeln und kleinen Geschenken für ihre langjährige Treue geehrt.
Den meisten Applaus gab es für Karl Schütte, der der Gewerkschaft nunmehr seit 60 Jahren angehört. Für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Hubertus Klose, Helmut Kruse, Wilhelm Skiba und Horst Werner, für 40 Jahre Klaus Boersch, Klaus Klüver, Gisela Demaison, Heinz Lange, Karl Petig, Reinhard Pöhler, Reinhard Rudolph und Kurt Zeddies. Seit 25 Jahren zu den Mitgliedern zählen Elke Frevert, Martin Kampmeier, Rainer Nenz, Angela Petig, Friedrich Schierholz, Werner Grolm, Michael Holler, Kerstin Kuhr und Manfred Nowak. Foto: km