Das Wohnhaus von Johanna und Jakob Hornung in der Scheier Straße 42 in Bückeburg steht im Mittelpunkt einer besonderen Ehrung. Der Schaumburg-Lippische Heimatverein würdigte die „herausragende Sanierung des historischen Gebäudes” mit einer Urkunde und einem Ehrenwappenschild. Das es eine beeindruckende Arbeit des Ehepaars ist, sieht man als Bückeburger selbst im Vorbeifahren. Durch die Sanierung wurde dabei nicht nur die Substanz, sondern auch der Charakter des Hauses aus dem Jahr 1861 bewahrt.
Vom Schulweg zur Herzensangelegenheit
Jakob Hornung kennt das Haus schon seit seiner Schulzeit. Als es nach sieben Jahren Leerstand 2016 zum Verkauf stand, zögerte das Paar nicht lange. „Wir konnten die Chance nicht ungenutzt lassen“, erzählt Jakob Hornung. Zunächst ging mal in einer Vierer-WG an die Arbeiten. Als dann auch äußerlich sichtbar die ersten Arbeiten begannen, dachten einige Nachbarn, das Haus würde abgerissen – eine Erinnerung, die heute ein Schmunzeln hervorruft erzählt Johanna Hornung. Stattdessen begann eine umfassende Sanierung, die das Gebäude Stück für Stück wieder zum Leben erweckte.
Das Klinkerhaus stellte die neuen Besitzer vor große Herausforderungen. Die Außenfassade musste von Putzflächen befreit, die Fugen erneuert und beschädigte Steine ersetzt werden. Unterstützt wurden die Hornungs dabei unter anderem von dem mittlerweile verstorbenen Architekten Manfred Röwer, bekannt als „Mister Fachwerk“, sowie Energieberater Eric Meier. Im Inneren setzen die Hornungs auf eine nachhaltige Lösung: Holzfaserdämmplatten und Lehmputz sorgen für eine zeitgemäße Dämmung, ohne den historischen Charme zu beeinträchtigen.
Viel Engagement in Eigenregie
Während einige Arbeiten an Fachbetriebe vergeben wurden – darunter die Neueindeckung des Dachs und der Einbau von Holzfenstern aus Lärche – erledigte das Ehepaar einen Großteil der Sanierung in Eigenregie. Die Erneuerung der Holz-Haustür war ursprünglich für das kommende Jahr geplant, konnte aber bereits abgeschlossen werden. Damit ist die Außensanierung beendet, während im Inneren noch weiter gewerkelt wird.
Jetzt ein Schmuckstück mit Geschichte
Besonderes Augenmerk verdient der historische Gartenbrunnen aus dem Jahr 1751, der im hinteren Teil des Grundstücks erhalten geblieben ist. „Solche Details machen den Charme dieses Hauses aus“, betonte Dieter Ahrens, der nicht nur mit seiner Firma vor einigen Jahren den Dachstuhl sanierte, sondern jetzt auch in seiner Funktion für den Heimatvereins die Ansprache bei der Ehrung. Die Sorgfalt und das Herzblut, mit denen die Hornungs an die Sanierung herangingen, seien ein Vorbild für den Erhalt regionaler Baukultur.
Das Haus stehe dabei sinnbildlich für den Erhalt schaumburg-lippischen Kulturguts. Es zeige auch, wie wichtig Engagement und Liebe zum Detail sind. Mit der Überreichung der Auszeichnung wurde das Ehepaar Hornung aber motiviert, das Projekt weiterzuführen.