Verbreitung nimmt zu | Schaumburger Wochenblatt

07.08.2024 13:12

Verbreitung nimmt zu

Sie sitzen überall: Zecken (Foto: pixabay)
Sie sitzen überall: Zecken (Foto: pixabay)
Sie sitzen überall: Zecken (Foto: pixabay)
Sie sitzen überall: Zecken (Foto: pixabay)
Sie sitzen überall: Zecken (Foto: pixabay)

Nicht nur wir Menschen halten uns in der warmen Jahreszeit gerne im Freien auf, sondern auch Plagegeister wie Mücken und Zecken, die jetzt Hochkonjunktur haben. Gerade die Bekanntschaft mit Zecken kann aber nachhaltige Folgen haben.

Zwar liegen dem Gesundheitsamt keine speziellen Zahlen zum Naturpark Steinhuder Meer vor, trotzdem sollte man vorsichtig sein. Grund ist, dass man allgemein eine besonders hohe Zeckenaktivität in diesem Jahr deutschlandweit beobachten kann. Da bildet auch Norddeutschland keine Ausnahme. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die milden Wintertemperaturen. Sie haben dazu geführt, dass die Zecken das ganze Jahr über – ohne Winterpause – aktiv sind. Entdeckt man bei sich eine Zecke, sollte man sie umgehend entfernen.

Schutz vor Krankheiten

Zecken können vor allem zwei Erkrankungen übertragen: FSME und Borreliose. FMSE wird sofort beim Zeckenstich übertragen. Die Folge kann eine schwere neurologische Erkrankung sein. Zuverlässigen Schutz bietet nur eine Impfung, die nach drei bis fünf Jahren wieder aufgefrischt werden muss. Sie wird besonders für Personen empfohlen, die in Risikogebieten leben oder in solche Reisen. Außerdem ist die Impfung für Personen empfehlenswert, die sich viel im Freien aufhalten. Nicht impfen kann man sich dagegen gegen Borreliose, die allerdings erst nach mehreren Stunden übertragen. Eine schnelle Entfernung der Zecke kann hier vor einer Infektion schützen. Kommt es zur Erkrankung, wird mit Antibiotika behandelt. Lange, helle Kleidung, festes Schuhwerk, Zeckenschutzmittel und eine gründliche Körperkontrolle nach Ausflügen hilft bei der Abwehr der Plagegeister, die in Wiesen, Wäldern und Buschwerk bis zu einer Höhe von 1,5 Meter vorkommen. Vorsicht ist auch in Parkanlagen, innerstädtischen Grünflächen und im heimischen Garten geboten.

Norden wird attraktiv

Aufgrund der klimatischen Veränderungen bietet auch der Norden zunehmend einen günstigen Lebensraum für Zecken. Sieht man sich die in den letzten Jahren vom Robert Koch Institut (RKI) neu als FSME klassifizierte Gebiete an, so kommt man zu dem Schluss, dass das FSME Virus in den Zecken weiter nach Norden getragen wird. Seit 2019 ist der Landkreis Emsland als FSME Risikogebiet ausgewiesen. In der Region Hannover wurde das Virus bisher nur vereinzelt nachgewiesen. Der Anteil mit Borreliose infizierter Zecken liegt in Niedersachsen nach Informationen des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit durchschnittlich bei 9 Prozent, wobei die Quote in einigen Gebieten Südniedersachsens bei 15 bis 30 Prozent liegt.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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