Sturm, Pilz und Hornissen-Glasflüger haben den Baumbestand im Naturpark Steinhuder Meer geschädigt. Folglich wurden und werden in den kommenden Wochen zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit Bäume gefällt.
Seit den 1990er Jahren erkranken immer mehr Erlen am sogenannten Erlensterben.– Eine Infektionskrankheit, die durch den Pilz Phytopharmaka Alanin hervorgerufen. Ein infizierter Baum ist geschwächt und stirbt meistens innerhalb weniger Monate. Da eine chemische Bekämpfung aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich ist, bleibt in diesem Fall nur das Fällen des betroffenen Baumes beziehungsweise der gesamten Baumgruppe samt Entfernung der Wurzeln. Anschließend muss das Holz vollständig vernichtet werden. Besonders betroffen sind Schwarzerlen, aber auch Graserlen und italienische Erlen. Im Naturpark sind die Baumgruppen vor dem Naturpark-Haus am Mardorfer Ufer sowie am Bade- und Skitestrand mit dem Pilz infiziert. Wie die Naturpark-Ranger bei ihren Verkehrssicherheitskontrollen im Winter festgestellt haben, ist in diesem Bereich aufgrund des Pilzbefalls die Standsicherheit der Bäume nicht mehr gegeben, so dass sie im Februar vom Landschaftspflegehof der Region Hannover gefällt werden. Die betroffenen Bereiche werden großräumig abgesperrt
In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover und dem Naturschutzbeauftragten wurden Ende Januar 58 Pappeln in Steinhude gefällt oder als ökologisch wertvoller Totholzstamm stehen gelassen. Der Aktion vorangegangen war eine Baumkontrolle des städtischen Betriebshofes nach dem letzten Sturmereignis, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Dabei wurde eine Vorschädigung der Bäume durch den Hornissen-Glasflügler – eine Schmetterlingsart, die der Hornisse sehr ähnlich sieht – und Pilzbefall festgestellt. Wo allein durch Herabsetzen der Baumkrone die Verkehrssicherheit wieder hergestellt werden konnte, wurden die Bäume nicht gänzlich entfernt, sondern auf circa 4 Meter herabgesetzt und als ökologisch wertvoller Totholzstamm stehen gelassen. Nach der Maßnahme kann sich nun der Unterwuchs – insbesondere heimische Laubgehölze – besser entwickeln, so dass hier in Kürze eine gesunde Baum-Strauch-Hecke wird.