Die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeikommissariats Stadthagen bewegte sich 2023 etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Ärgerlich und unverständlich bleibe der Umfang der Handynutzung am Steuer ebenso wie die Verstöße gegen die Gurtpflicht, wie die Beamten betonten.
260 Verstöße gegen das Verbot der Mobiltelefonnutzung habe das Kommissariat verzeichnet, wie Udo Philipp, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Stadthäger Polizei erklärte. Damit habe sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht (220 in 2022). Dies entspricht grob der langen Linie seit dem Jahr 2018, die einen stetigen Anstieg zeigt. Philipp und Kommissariatsleiter Michael Panitz wiesen bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik auf das Gefahrenpotential der Ablenkung durch den Handygebrauch hin. Sicherlich sei auch mancher schwere Unfall, dessen Ursache nicht einwandfrei nachgewiesen werden könne, durch die Nutzung von Smartphones zu erklären. Eigentlich verbreite sich die Freisprechtechnik immer weiter. Es gebe allerdings auch nicht wenige Fälle, in denen das Handy während der Fahrt direkt genutzt werde, obwohl eine solche Anlage im Auto vorhanden sei.
Ebenso lässt sich ein hohes Maß an Unbelehrbarkeit bei den Verstößen gegen die Gurtpflicht feststellen. 579 Fahrer, die sich nicht angeschnallt hatten, erwischten die Beamten des Kommissariats im Jahre 2023. Das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2022 mit 224 Fällen. Udo Philipp erklärte zum Hintergrund, dass im Kommissariat einige Spezialisten Dienst täten, die besonders für die Problematik geschult wären. So hätten sie Verstöße in weit höherem Maße festgestellt. Seit 2019 verzeichneten die Beamte stets etwas über 200 Fälle. Das Polizeiteam verwies auf die große Schutzwirkung, welche der Gurt bringe. Ohne ihn, könne zum Beispiel auch der auslösende Airbag zu Verletzungen führen, wie sie betonten.
Die Unfallzahl insgesamt bewege sich in einem wenig auffälligen Rahmen, wie Panitz und Philipp erklärten. 1066 waren es im Jahre 2023, damit etwa weniger als 2022 (1074 Unfälle). Beides bewege sich etwa auf dem Niveau der Vorpandemie-Zeit, die einen leichten Rückgang der Unfallzahlen brachte.
Die Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen belief sich auf vier im Jahre 2023. 2022 war eine Person im Zuständigkeitsgebiet des Kommissariats bei einem Verkehrsunfall gestorben. 2021 gab es kein Todesopfer. Jeder tödliche Unfall sei tragisch, betonten die Beamten. Die Vervierfachung sei bei so niedrigen Zahlen allerdings ein statistischer Effekt, der nicht auf eine systematische Ursache zurückzuführen sei. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwerwiegendem Personenschaden (getötete und schwerverletzte Personen) bewegte sich im Bereich der letzten Jahre. Sie sank von 20 Fällen in 2022 auf 17 Fälle in 2023. Gleiches galt für die Zahl der Unfälle mit Personenschaden, die von 169 im Jahre 2022 auf 162 in 2023 sank.
Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten sank von 278 im Jahre 2022 auf 253 im Jahre 2023. Die Polizei erreicht hier eine Aufklärungsquote von 47 Prozent. Die Polizisten erwischten also rund die Hälfte der Fahrer, die sich nach einem Unfall einfach aus dem Staub machten.
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