Sicherheit von Elektrofahrzeugen: Wie werden E-Fahrzeugbrände gelöscht? | Schaumburger Wochenblatt

Sicherheit von Elektrofahrzeugen: Wie werden E-Fahrzeugbrände gelöscht?

Bei dem Unfall auf der K47 führte solch eine E-Löschlanze der Feuerwehr Rodenberg im späteren Verlauf zum Löscherfolg. (Foto: privat)
Bei dem Unfall auf der K47 führte solch eine E-Löschlanze der Feuerwehr Rodenberg im späteren Verlauf zum Löscherfolg. (Foto: privat)
Bei dem Unfall auf der K47 führte solch eine E-Löschlanze der Feuerwehr Rodenberg im späteren Verlauf zum Löscherfolg. (Foto: privat)
Bei dem Unfall auf der K47 führte solch eine E-Löschlanze der Feuerwehr Rodenberg im späteren Verlauf zum Löscherfolg. (Foto: privat)
Bei dem Unfall auf der K47 führte solch eine E-Löschlanze der Feuerwehr Rodenberg im späteren Verlauf zum Löscherfolg. (Foto: privat)

Am Sonntag, 17.11.2024, ereignete sich auf der K47 ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen. Der Vorfall hat eine Debatte darüber ausgelöst, warum bzw. ob Elektrofahrzeuge bei Unfällen schneller in Brand geraten.

Im Landkreis Schaumburg ist die Zahl zugelassener Elektroautos in den letzten Jahren gestiegen, auch wenn die Erwartungen im E-Bereich noch nicht erfüllt wurden. Entgegen der weitverbreiteten Meinung brennen E-Autos laut einer Statistik (ADAC) nicht häufiger als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb. Das erklären sowohl der Gesamtverband der Versicherer (GDV) als auch Feuerwehrvertreter sowie Unfallforscher.

Bei schweren Unfällen wie dem in Bad Nenndorf wirken immense Kräfte auf die Fahrzeuge ein. Dies kann dazu führen, dass ein Brand entsteht. In diesem Fall handelte es sich um ein Fahrzeug, dessen Hochvoltbatterie bei dem Vollbrand ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Löschen eines Akku-Brandes erfordert meist mehr Wasser

Wenn eine Lithium-Ionen-Batterie brennt, ist das Löschen besonders schwierig. Der Grund: Die Zellen erzeugen den benötigten Sauerstoff für den Brand selbst. Um das Feuer zu bekämpfen und die umliegenden Zellen zu kühlen, wird daher eine größere Menge Wasser benötigt. Im aktuellen Fall wurden laut Angaben der Feuerwehr ca. 13.000 Liter Wasser verbraucht.

Wie Pressesprecher Julian Frädermann von der Samtgemeindefeuerwehr Nenndorf erläuterte, flammte das Feuer trotz der Löscharbeiten immer wieder auf. Daher kam ergänzend eine sogenannte E-Löschlanze (Foto) aus dem Nachbarort Rodenberg zum Einsatz, die es schließlich ermöglichte, den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Das Gerät wurde dafür entwickelt, Brände von Batterien in Elektrofahrzeugen zu bekämpfen. Mit dem Edelstahldorn der Löschlanze wird die Hülle des Fahrzeug-Akkus durchdrungen, sodass Wasser direkt in die Batterie gespritzt werden kann.

Weitere Löschvarianten

Dies stellt eine mögliche Löschvariante dar, es gibt u.a. auch spezielle Brandbegrenzungsdecken für eine mögliche Eindämmung des Feuers. Auch ein Netzmittel zur schnellen Entnahme von Brandenergie gibt es dafür. Vieles ist bei den Feuerwehren in Niedersachen im Einsatz oder wird noch erprobt.

Unterschiedliche Akkutechnik

Da die Fahrzeughersteller ihre Akkutechnologie unterschiedlich verbauen, ist es essenziell, die spezifische Rettungskarte des jeweiligen Fahrzeugs zu kennen, um geeignete Rettungs- und Löschmaßnahmen einzuleiten. Feuerwehren müssen sich darauf einstellen – sowohl in ländlichen Gebieten als auch insbesondere an Autobahnen.


Dirk Sassmann
Dirk Sassmann

DS

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