Suchergebnisse (Familienpaten) | Schaumburger Wochenblatt

Almuth Breier (links) und Annette Weber erfahren durch ihre Familienpatenschaft auch selbst eine hohe Wertschätzung und haben neue soziale Kontakte knüpfen können. Sie machen neuen Paten Mut, selbst eine Patenschaft zu übernehmen.  (Foto: ste)

Familienpatenschaft: Hier kann man sinnvoll Zeit verschenken

Annette Weber aus Bückeburg war im Berufsleben Bauingenieurin und Almuth Breier aus Kleinenbremen arbeitete als kaufmännische Angestellte. Als beide in den wohlverdienten Ruhestand gingen, hatten sie plötzlich Zeit. Zeit, die sie sinnvoll nutzen wollten und sich deshalb beim Kinderschutzbund für eine Familienpatenschaft zur Verfügung stellten. Nach einem Lehrgang für Familienpaten übernahmen sie in einer Patchwork-Familie mit sieben Kindern von 4 bis 19 Jahren die Patenschaft für ein Mädchen (4) und zwei Jungen (6 und 8 Jahre). „Das gibt den Eltern die Zeit, einfach mal durchzuatmen, Kraft zu tanken, sich auf Zweisamkeit konzentrieren zu können. Vielleicht mal einen Mittagsschlaf machen, einen Kuchen backen, ins Fitness-Center gehen oder einfach mal ein Café aufsuchen oder einen Friseurtermin wahrnehmen“, so die Koordinatorin des Kinderschutzbundes in Obernkirchen, Christa Harms. Während Almuth Breier sich um das Mädchen in der Familie kümmert, übernahm Annette Weber die beiden Jungs. „Manchmal unternehmen wir auch etwas gemeinsam, immer so, wie es sich gerade ergibt!“ Der Vorteil für die beiden Patinnen: „Wir haben uns durch die Patenschaft kennengelernt und pflegen jetzt auch private Kontakte!“ Überhaupt sei man als Pate plötzlich wieder in der Lage, von „...meiner Kollegin oder meinem Kollegen“ zu sprechen, so Annette Weber. Inhaltlich ist die Arbeit als Patin mit den Kindern ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Möglichkeiten der Paten abgestimmt: „Meist gehen wir auf den Spielplatz, basteln oder malen“, so Annette Weber, die auf möglichst viel Abwechslung in den Angeboten setzt. Auch werden auf spielerische Art schulische Inhalte thematisiert oder es geht gemeinsam in die Stadtbücherei mit ihren vielfältigen Angeboten. Häufig seien es Menschen nach ihrem Renteneintritt, so Christa Harms, die sich als Familienpaten zur Verfügung stellen. Rund 60 sind es an den beiden Standorten Rinteln und Obernkirchen. 15 neue Familienpaten werden noch gesucht für den nächsten Lehrgang, der am 8. November mit einem Kennenlerntag im Stadthaus Bornemannstraße 4 in Obernkirchen startet. Weitere Informationen kann man bei den beiden Koordinatoren Albrecht Schäffer (05751/965218, mobil 01520/4994753) oder Christa Harms (05724/9720284, mobil 01520/5613272) bekommen. Und wenn man als Familie Hilfe bei der Bewältigung des Alltags mit den Kindern sucht, stehen die beiden auch zur Verfügung. Wenn man die Reaktionen der unterstützten Eltern abfragt, so Weber und Breier einmütig, sei es häufig die Aussage: „Es tut gut, einmal für zwei Stunden in der Woche die Verantwortung abgeben zu können!“ Die Dankbarkeit der Eltern und die Freude der Kinder sei dabei ein großer Lohn für die Arbeit.
Elf neue Familienpaten werden Familien mit kleinen Kindern künftig im Landkreis Schaumburg unterstützen.  (Foto: privat)

Hilfe für Familien mit kleinen Kindern

Elf neuen Familienpaten wurden jetzt ihre Patenkarten für die jüngste Schulungsreihe für ehrenamtliche Familienpatinnen überreicht. Petra Rabbe-Hartinger, 1. Vorsitzende des Kinderschutzbundes Rinteln, dankte den sieben Frauen und vier Männern für ihre Bereitschaft, sich verlässlich und zugewandt dafür zu engagieren, dass Eltern mit kleinen Kindern eine wöchentliche Pause bekommen, in der sie Kraft tanken können. Sie versicherte, dass die Ehrenamtlichen sich auf eine gute Unterstützung und Begleitung während der gesamten Patenschaft durch Christa Harms und Albrecht Schäffer verlassen können. Besonders beeindruckend für die Schulungsteilnehmenden waren der Erfahrungsbericht einer Familienpatin, die Erinnerungen eines Ehepaars aus dem Kosovo über ihr Ankommen in Deutschland und die erfahrene Hilfsbereitschaft von Ehrenamtlichen in Meinsen-Warber sowie die Schilderungen einer Mutter, die seit einem Jahr Entlastung durch eine Familienpatin erfährt und dies als sehr hilfreich empfindet. Der Landkreis Schaumburg finanziert die Kinderschutzbund-Familienpaten im Rahmen der „Frühen Hilfen” seit Ende 2008. Weitere Zuschüsse gibt es vom Land Niedersachsen sowie von verschiedenen Stiftungen. Der Kinderschutzbund Rinteln steuert Jahr für Jahr einen Eigenanteil aus Spenden zu dem Projekt bei. Das kostenfreie und vertrauliche Angebot können seit 2019 nicht nur Familien aus Rinteln, sondern auch Eltern aus dem südlichen Landkreis auf unkomplizierte Weise in Anspruch nehmen. Koordinator für Rinteln und Auetal ist Albrecht Schäffer (Telefon 01520-499 4753), für Obernkirchen, Bückeburg und Bad Eilsen ist Christa Harms zuständig (Telefon 01520-561 3272). Informationen über die Familienpaten gibt es auch im Internet unter www.kinderschutzbund-rinteln.net.
Die neuen Familienpaten für Rinteln und Obernkirchen. (Foto: privat)

Freundlichkeit kehrt zu Freundlichen zurück

Die Teilnehmenden der Familienpaten-Schulungsreihe haben jetzt zum Abschluss der Qualifizierung ihre Teilnahme-Bescheinigung und eine Patenkarte erhalten, die sie als Ehrenamtliche ausweist, die im Auftrag des Kinderschutzbundes Rinteln in Familien tätig werden können. Petra Rabbe-Hartinger dankte als erste Vorsitzende des Kinderschutzbundes Rinteln den Frauen und Männern für ihre Bereitschaft, Eltern mit kleinen Kindern durch wöchentliche Besuche im Familienalltag zu entlasten. Sie sicherte ihnen Unterstützung durch die Koordinatoren Christa Harms und Albrecht Schäffer zu. In Vertretung der Rintelner Bürgermeisterin überbrachte Carsten Ruhnau ein Grußwort und Danke an die Paten. Christel Bergmann, die Bürgermeisterin der Gemeinde Bad Eilsen, brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass zwei künftige Familienpatinnen ihren Wohnsitz in Bad Eilsen haben und auch dort tätig werden möchten. Sie hob die Bedeutung des Ehrenamtes für den Zusammenhalt in den Dörfern und Städten hervor und machte schließlich den Engagierten mit einem Zitat Mut für ihr künftiges Ehrenamt: „Die Freundlichkeit, die wir anderen geben, kehrt stets zu uns zurück.” Wer sich Entlastung durch eine Familienpatin wünscht oder wer sich als Patin oder Pate ehrenamtlich engagieren möchte, findet nähere Informationen über dieses Ehrenamt und die Kontaktdaten der Koordinatorin Christa Harms und des Koordinators Albrecht Schäffer im Internet unter www.kinderschutzbund-rinteln.net.
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