Sanierung der Festhalle beschlossen | Schaumburger Wochenblatt

Die Stadt Stadthagen wird die Sanierung der Festhalle angehen, um die Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen. Der Rat fällte diese Entscheidung mit klarer Mehrheit gegen die Stimmen der FDP, die angesichts der leeren Stadtkasse große Bedenken gegen diese Entscheidung formulierte.

Die Sanierung war der Tagesordnungspunkt der Sitzung, den die Ratsleute am intensivsten diskutierten. Lothar Biege von der FDP fragte in Richtung der anderen Fraktionen: „Wo waren sie eben bei der Beratung des Haushaltsplanes“? Er spielte damit auf die schwierige Finanzlage der Stadt an, vor deren Hintergrund die FDP die Sanierung und den Betrieb der Festhalle wegen der zu erwartenden Kosten ablehnt.

Der von der Verwaltung formulierte Beschluss-Vorschlag sieht nun eine Sanierung durch die Wirtschaftsbetriebe vor. Für die dazu nötigen Beseitigung der sicherheitsrelevanten Mängel und des Reparaturstaus wurden Kosten von 730.000 Euro veranschlagt. Hier geht es um Elemente wie die Brandmeldeanlage, Sicherheitsbeleuchtung, einen Wechsel der Notausgangstüren. Weiterhin sollen die Wirtschaftsbetriebe beauftragt werden, einen Betreiber zu suchen, der mit einem Konzept einen wirtschaftlicheren Betrieb erreicht.

Tom Götz (SPD) verwies auf den schon vor längerer Zeit von den Sozialdemokraten gefassten Beschluss zur Wiederinbetriebnahme der Festhalle. „Ein klares Ja von uns, Stadthagen braucht eine Festhalle“, betonte er. Mit ihrer Größe und ihrer zentralen Lage bilde diese ein Alleinstellungsmerkmal für Stadthagen. Sicherlich müsse am Betriebskonzept gearbeitet werden.
Heiko Tadge, Sprecher der CDU-Fraktion, erklärte, dass die Nutzung als Impfzentrum während der Pandemie sehr sinnvoll gewesen sei. Die anschließende Vermietung als Lagerhalle jedoch verfehlt. Nun verfüge der Rat mit der Kostenschätzung über realistische Zahlen als Entscheidungsgrundlage, „so dass wir bei der Beschlussempfehlung mit gutem Gewissen mitgehen können“.

Norbert Kunze von der FDP formulierte entschiedene Kritik an dem Vorgehen. Grundlage für einen Einstieg in eine Sanierung müsse ein klares Betriebskonzept sein, an dem sich die Umbaumaßnahmen orientieren. Ein solches liege jedoch nicht vor. Die nun vorgesehenen Kosten für die Beseitigung der dringendsten Mängel würden bei weitem nicht langen, um wirklich eine Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen. Es sie bezeichnend, dass sich kein Investor für einen Betrieb gefunden habe. Lothar Biege unterstrich dies. Die Sache sei nicht entscheidungsreif. Es sei überhaupt nicht absehbar, was nach der Investition ins Gebäude an laufenden Kosten auf die Stadt zukomme. Dies in einer Situation, in der ein deutlicher Anstieg der Verschuldung für Stadthagen drohe.

Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos) erklärte, dass zwei mögliche Betreiber Interesse bekundet hätten. Ein Konzept solle bis Mitte/Ende Januar vorgelegt werden. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir eine Lösung mit Investor lieber gewesen wäre“, hielt Theiß fest. Mit den Investitionen von 800.000 Euro würden nur die nötigsten Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme vorgenommen. Mit einem Betreiber werde man sich dann über weitere Anforderungen unterhalten müssen.
Der Rat stimmte mit großer Mehrheit von SPD/Grünen und CDU für die Vorbereitung der Wiederinbetriebnahme. Die drei FPD-Ratsherren stimmten dagegen, die Grüne Ratsherrin Elke Dünow enthielt sich.
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