Eine Gruppe weiblicher Schützenfestfans hat einen weiteren Anlauf gestartet, in einem Frauenrott bei der Stadthäger Traditionsveranstaltung mitfeiern zu können. Dies geht aus einem Schreiben von Fest-Comitee und Hauptleuten hervor, in dem die Organisatoren auch um ein Meinungsbild zu dem Thema bitten.
Vor Jahren führte der Vorstoß zur Gründung eines Frauenrotts zu hitzigen Diskussionen unter Schützenfestfreunden. Die Gründung erfolgte nicht, bis heute marschieren nur Männer-Rotts durch die Kreisstadt. In Sachsenhagen und Pollhagen sind schon seit längerer Zeit solche „Frauenabteilungen“ in den Festablauf eingebunden.
Nun trug eine Gruppe von Frauen offenbar die Idee eines solchen Rotts an das Fest-Comitee heran. Dieses berichtet in einem breitgestreuten Schreiben an Schützenfestfreunde von einem „sehr konstruktiven“ und ergebnisoffenen Gespräch. Die Damen hätten ein Konzept zur möglichen Beteiligung eines Frauenrotts vorgestellt, heißt es darin. In einer anonymen Online-Umfrage will das Fest-Comitee nun ein Meinungsbild in dieser Angelegenheit einholen, um das Ergebnis als Grundlage zu nutzen, „um gegebenenfalls weitere Gespräche“ zu führen.
Das Konzept umfasst Punkte wie das Feiern in einem eigenen Rott-Lokal sowie die Teilnahme an allen Programmpunkten des Schützenfestes. Die Rott-Feiern würden dabei den Gepflogenheiten der bestehenden Rotts angepasst, das betrifft auch die Kleiderordnung. Wie die Jungen Bürger solle das Rott keiner Quartierschaft zugeteilt werden und eigene Chargierte und Rottmeister stellen. Bei den Rundmärschen sollen die Damen ihren Platz hinter den Jungen Bürgern finden. Bei den Schieß-Wettbewerben schießen sie auf eine eigene Scheibe und stellen auch Personal für die Organisation der Wettbewerbe, so die Idee. Chris Blaume von Fest-Comitee erklärte auf Nachfrage, dass es mit der Umfrage darum gehe, ein Stimmungsbild unter denjenigen einzuholen, die das Schützenfest tragen. Es handle sich nicht um eine Abstimmung. Die Ergebnisse der Umfrage, die auch andere Punkte zum Schützenfest umfasste, würden veröffentlich und intern ausgewertet. Darauf aufbauend würden dann Entscheidungen zur Weiterentwicklung des Schützenfestes getroffen.