Mehr Kreativität wagen | Schaumburger Wochenblatt

Mehr Kreativität wagen

Soll eine Ganztagsgrundschule werden: Die Grundschule Luthe.  (Foto: tau)
Soll eine Ganztagsgrundschule werden: Die Grundschule Luthe. (Foto: tau)
Soll eine Ganztagsgrundschule werden: Die Grundschule Luthe. (Foto: tau)
Soll eine Ganztagsgrundschule werden: Die Grundschule Luthe. (Foto: tau)
Soll eine Ganztagsgrundschule werden: Die Grundschule Luthe. (Foto: tau)

Die Grundschule Luthe soll zur Ganztagsschule umgebaut werden. Eine Sanierung des Bestandes wird sehr teuer. Ein Neubau wirft wiederum die Standortfrage auf. Der benachbarte Schützenplatz böte sich aus Sicht der Verwaltung an. Das stößt aber auf wenig Gegenliebe.

In der nächsten Woche rückt der Ortsteil Luthe wieder ins Zentrum des Geschehens. Das Schützen-, Volks- und Erntefest steht an. Die drei tollen Tage finden wie gewohnt auf dem Schützenplatz an der Kleinen Heide statt. Das Motto lautet diesmal „Luthe ist kreativ”, was nicht unbedingt auf die Vorschläge der Verwaltung zutrifft, die sich gerade mit der Schaffung einer Ganztagsschule in Luthe beschäftigt.

Jedenfalls zeigt sich der Sprecher der SPD-Ortsratsgruppe, Uwe-Karsten Bartling, im Gespräch mit dieser Zeitung irritiert über Informationen, die nach außen dringen. Demnach gebe es verwaltungsintern die Idee, einen Schulneubau auf den Schützenplatz zu setzen und auf dem alten Schulgelände einen Parkplatz einzurichten. ”Das ist angesichts der Vorgespräche, die es hier im Ort gegeben hat, unverständlich”, ärgert sich Bartling. In diesen sei deutlich gemacht worden, dass der Schützenplatz in seiner jetzigen Form weiter gebraucht werde.

Bartling geht es aber vor allem um die Nachnutzung des jetzigen Schulgrundstücks. ”Das Schlimmste wäre nun, wenn uns nichts besseres einfällt, als einen Parkplatz zu bauen”, sagt er. Kreativität ist gefragt, schließlich handelt es sich um eine besondere Lage zwischen einem Wohngebiet mit Kita und dem NaturErlebnisBad sowie den Sportanlagen des TSV. Auch der Ortskern mit Arztpraxen ist nicht weit. ”Warum denkt man nicht über eine Erweiterung der Kita nach - wir haben da ja immer noch Bedarf - oder an eine Kooperation mit Akteuren aus dem sozialen Bereich”, so Bartling. Das Thema Inklusion werde immer wichtiger und Plätze für junge und ältere Menschen sind rar. Sich darüber Gedanken zu machen wäre allemal besser, als der Vorschlag Parkplätze, findet der SPD-Sprecher.

Für Bartling ist außerdem klar, dass es zu einem Neubau der Schule kommen muss. Eine Sanierung des Bestandes sei wirtschaftlich nicht vertretbar. Die Schüler müssten während der Bauphase zum Beispiel in Container ausweichen, für die hohe Mietzahlungen anfallen würden. Das künftige Raumprogramm sei auch viel größer als das derzeit im Bestand darstellbar ist. Der Vorteil des Schützenplatzes als Standort ist, er gehört der Stadt. Daher sollte man sich diesem Vorschlag auch nicht komplett verschließen, sagt Stadtsprecher Alexander Stockum auf Nachfrage. Er führt auch die kurzen Wege zur Sporthalle an.

Bartling überzeugt das nicht. Es gebe mit einem rund 12.500 Quadratmeter großen Grundstück neben dem C-Sportplatz des TSV Luthe eine viel geeignetere Fläche, auf der auch eine Multifunktionshalle mitgeplant werden könnte. Das Gelände befindet sich allerdings in Privatbesitz eines örtlichen Landwirts, da müssten also zunächst noch Gespräche geführt werden. Gut findet Bartling indes, dass sich der Sprecher der CDU im Ortsrat, Heiner Heimberg, in der Presse ähnlich zu den Ideen der Verwaltung geäußert hat. Einen Neubau auf dem Schützenplatz lehnt auch er ab.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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