Die Nummer eins im Land | Schaumburger Wochenblatt

Die Nummer eins im Land

Haben es geschafft: Die C-Juniorinnen des TSV Luthe. (Foto: privat)
Haben es geschafft: Die C-Juniorinnen des TSV Luthe. (Foto: privat)
Haben es geschafft: Die C-Juniorinnen des TSV Luthe. (Foto: privat)
Haben es geschafft: Die C-Juniorinnen des TSV Luthe. (Foto: privat)
Haben es geschafft: Die C-Juniorinnen des TSV Luthe. (Foto: privat)

Nach dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft und der Bezirksmeisterschaft haben die C-Juniorinnen des TSV Luthe auch die Niedersachsenmeisterschaft gewonnen. Sie setzten sich beim Turnier in Hameln als Underdog gegen die Favoriten durch. Nach der Auslosung der Gruppen war klar: Luthe ist in der sogenannten Todesgruppe mit der U15 des VfL Wolfsburg und SV Meppen gelandet. Beide Vereine verfügen über eigene Nachwuchsleistungszentren und gehören zu den spielstärksten Teams in Norddeutschland. Vervollständigt wurde die Gruppe A durch den TSV Apensen, Vizebezirksmeister aus dem Bezirk Lüneburg.

Magie in der Todesgruppe

Bereits gegen den VfL Wolfsburg brauchte es ein wenig Magie, um die Chancen auf eine Sensation zu wahren. Auf dem Platz stand schließlich eine „Dorfmannschaft“, die den großen VfL Wolfsburg fast die gesamte Spielzeit in die eigene Hälfte zwang und hochverdient mit 3:1 einen Einstand nach Maß feierte. Der Jubel war groß, aber es gab wenig Zeit zum Durchschnaufen. Mit dem TSV Apensen stand auf dem Papier ein verhältnismäßig „einfacher“ Gegner an. Mit 3:0 hatte der SV Meppen das zweite Spiele der Gruppe A gegen den TSV Apensen gewonnen und eindrucksvoll belegt, warum die Meppener die Niedersachsenmeisterschaft bereits sieben mal gewonnen haben. Und es kam genau wie vermutet. Die Apenser Mädels spielten sehr offensiv und voll auf Sieg gegen Luthe. Ganz anders als gegen Meppen, denn zum Weiterkommen musste ein Sieg her. Es wurde das erwartet schwierige Spiel. Zwar ging man gleich in der 1. Minute in Führung, kassierte aber in Minute 2 den Ausgleich. Es entwickelte sich ein offenes Spiel. In der 9. Minute folgte das erlösende 2:1 durch Sanne. Das war auch der Endstand. Sechs Punkte müssten fürs Halbfinale reichen, doch Wolfsburg drehte nochmal richtig auf und gewann gegen Meppen und Apensen. Jetzt war klar, dass es ein Endspiel gegen Meppen würde. Eine Niederlage hätte für alle drei Teams 6 Punkte bedeutet.

Den Schalter umgelegt

Das Spiel ging allerdings mit 0:2 verloren. Es war die schwächste Partie an diesem Tag. Die Spielerinnen ließen die Köpfe hängen, weil sie glaubten, den Einzug ins Halbfinale verpasst zu haben. Doch das Trainerteam schaffte schnell Klarheit. „Wir sind weiter!“ Meppen, Luthe und Wolfsburg, alle hatten jetzt 6 Punkte. Meppen mit dem besten Torverhältnis, Wolfsburg und Luthe gleichauf mit 5:4 Toren. Jetzt zählte der direkte Vergleich und den hatte Luthe gegen Wolfsburg mit 3:1 gewonnen. Nun war alles möglich. Als Zweitplatzierte ging es im Halbfinale gegen die in der Gruppe B Erstplatzierten Braunschweigerinnen vom Lehndorfer TSV, dem amtierenden Niedersachsenmeister. Der nächste harte Brocken, aber ab jetzt gab es nicht mehr diesen großen Respekt, die Mannschaft hatte den Schalter umgelegt und war im Turnier angekommen. Das Halbfinalspiel lief gut und Luthe spielte sich viele gute Torchancen heraus. Allein die überragend haltende Torhüterin der Braunschweigerinnen ließ einfach kein Tor zu. Das bedeutete 6-Meterschießen. Im Luther Tor stand Auswahlspielerin Vivien (erst vor einem Monat von Hannover 96 nach Luthe gewechselt) und hielt alles, was da kam. Doch auch Luthe bekam den Ball nicht ins Tor. Als dritte Schützin für Luthe trat schließlich Arina an und auch dieser Ball wurde gehalten. Aber, der Schuss musste wiederholt werden, die Torhüterin war deutlich zu früh vor die Torlinie gesprungen. Also noch ein Matchball, und dieses Mal hämmerte Arina den Ball gnadenlos an den linken Innenpfosten.

Revanche im Finale

Damit stand Luthe tatsächlich im Finale. Und dort wartete erneut der SV Meppen. Die konnten sich im Halbfinale gegen den Osnabrücker SC mit 2:1 durchsetzen. Von der ersten Sekunde an war das Finale ein komplett anderes Spiel als die 0:2 Pleite aus der Vorrunde. Luthe hatte sich sehr gut auf den Gegner eingestellt. Die Außen standen untypisch für den eigentlichen Spielstil viel weiter hinten und man spielte geduldiger, aus einer sehr kompakten Defensive, welche die Meppener nicht zur Entfaltung kommen ließ. Mit dem ersten Luther Gegenschlag versenkte Mirja den Ball eiskalt im Tor. Das Spiel wurde nun immer hochklassiger und entwickelte sich zu einem offenem Schlagabtausch. Der Ausgleich erfolgte in der 3. Minute. Nur eine Minute später erhöhte Maria wiederum für die Luther Mädchen. Kurz vor Schluss fiel aber erneut der Ausgleich. Das 6-Meterschießen musste also die Entscheidung bringen. Und wieder hielt Luthe, diesmal mit Torfrau Lilly alle Bälle, während Lotte als einzige ins Tor traf. Damit ist die „krasseste Horde im Norden” jetzt Niedersachsenmeister. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr und der Platz wurde von den Anhängern gestürmt.

Talente gesucht

Talentierte Spielerinnen, die gerne leistungsorientiert spielen möchten, können sich übrigens immer gerne für ein Probetraining melden. Weitere Infos und Kontakt über Trainer Andy Kunze unter 0171/4839255 oder per E-Mail an hallo@maedchenfussball-luthe.de.


    André Tautenhahn (tau)
    André Tautenhahn (tau)

    Freiberuflicher Journalist

    north