Langer Bericht und Neuwahl | Schaumburger Wochenblatt

Zehn Seiten lang war der Bericht von Ortsbrandmeister Marcus Thiele zur Dienstversammlung der Ortswehr Bokeloh. Die Zahl der Dienststunden steigt, doch die Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrhauses lässt weiter auf sich warten. Dafür steht eine personelle Entscheidung fest.

„Zum Jahresanfang waren die Nachwehen des Weihnachtshochwassers noch zu spüren, so musste eine Gruppe mehrmals am Tag nach Idensen zum Abpumpen der Pferdewiese und Grube fahren“, begann der Bericht von Thiele. Er hob auch die wieder intensiver werdende Zusammenarbeit mit der Werkfeuerwehr von K+S hervor. Ein Höhepunkt sei die Abholung des neuen TLF 3000 aus Ulm gewesen. Doch das Fahrzeug sei bis heute nicht vollständig ausgestattet, es fehlten noch Teile, wie ein Dachwerfer.

Thiele berichtete von 25 Einsätzen. Das waren vier Brände, 17 technische Hilfeleistungen, eine Brandsicherheitswache, drei Fehlalarme, zehn ELO-Einsätze und vier Einsätze der Drohnengruppe RFB 1. Für die Einsätze wurden 516,23 Stunden geleistet, insgesamt mit Vergnügungsausschuss, Lehrgängen, Sonderdiensten, Kinderfeuerwehr und Jugendfeuerwehr sowie dem Aufwand der Betreuer kommt die Ortswehr auf 24.595,22 Gesamtstunden. Das sei eine Steigerung von rund 1200 Stunden. Die vier Fahrzeuge seien in einem passablen Zustand und das Gerätehaus nach 73 Jahren nun gänzlich am Ende angekommen. Neu aufgenommen wurden vier Aktive, zwei im Spielmannszug, zwei in der Jugendfeuerwehr, dazu kommen sechs Übernahmen aus der Kinderfeuerwehr und acht Zugänge in der Kinderfeuerwehr. Zu den Aktiven gehören 64 Männer und elf Frauen, zur Altersgruppe 10, zum Musikzug 18, zur Kinderfeuerwehr 27, zur Jugendfeuerwehr 25 Mitglieder. Der Förderverein verzeichnet 182 Mitglieder.

Thiele berichtete, dass der Arbeitskreis 100 Jahre Feuerwehr Bokeloh die Termine für das Jubiläumsjahr festlegt. Fachbereichsleiter Ordnung und Bürgerservice Markus Saars dankte der Ortswehr für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Die Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrhauses der Ortswehren Bokeloh und Mesmerode werde nach wie vor in der 9. Kalenderwoche angestrebt. Es sei aber fraglich, ob dieser Termin eingehalten werden könne. Es müsse erst ein wichtiger Handwerker seine Arbeiten zur Erledigung bringen. Darüber hinaus laufe eine Ausschreibung für Garderobenschränke. Ein Ergebnis dazu werde in Kürze erwartet. Für Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf suche das neue Feuerwehrhaus seinesgleichen. „Andere Kommunen werden wohl neidisch sein. Solch ein Gebäude für eine Feuerwehr ist in Wunstorf noch nie gebaut worden“, so Ohlendorf. Er sei gespannt, wie es bei den Ortswehren ankomme. Bezüglich der verzögerten Indienststellung des Gebäudes kommen immer wieder Fragen nach einem Generalunternehmer auf. „Ein Generalunternehmer für den Neubau in Kolenfeld wird nicht mehr möglich sein. Das könnte aber der Fall sein für die Feuerwehrhäuser in Luthe und Klein Heidorn.“

Ohlendorf sprach auch die Beschaffung neuer Uniformen an, die seien teuer, darüber müsse in den nächsten Jahren gesprochen werden. „Ohne unsere Ortswehr wären viele Aktivitäten im Dorf gar nicht möglich, es ist ein eingespieltes Team“, hob Ortsbürgermeister Matthias Waterstradt die ehrenamtliche Arbeit der Ortswehr hervor.

Ortsbrandmeister Marcus Thiele kündigte vor einiger Zeit bereits an, dass er seine Amtszeit vorzeitig zum 30. Juni beenden werde. Eigentlich ist Thiele bis Juni 2028 gewählt. Leiter Ordnung und Bürgerservice bei der Stadt Wunstorf, Markus Saars, Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf und Ortsbürgermeister Matthias Waterstradt hoben die Verdienste von Thiele hervor. Und auch die Teilnehmenden der Dienstversammlung in der rappelvollen Pausenhalle der Grundschule erhoben sich von ihren Plätzen und spendeten langanhaltenden Beifall. „Ich hoffe, dass ich mit Marcus noch die Schlüsselübergabe für das neue Feuerwehrhaus der Ortswehren Bokeloh und Mesmerode vollziehen kann“, sagte Ohlendorf.

Marcus Thiele ist seit dem 1. Februar 2010, zuerst kommissarisch und dann ab 1. Juli 2010 Ortsbrandmeister. Viele Projekte seien mit Unterstützung der Kameradinnen und Kameraden der Ortswehr umgesetzt worden. „Ohne euch hätte das alles nicht erfolgen können“, so Thiele. Als Nachfolger wurde Dirk Hartmann gewählt. Er erhielt in schriftlicher Abstimmung 53 von 56 Stimmen, es gab zwei Mal ein Nein und eine Enthaltung. Dirk Hartmann ist seit Ende 2007 Mitglied in der Ortswehr, war drei Jahre stellvertretender Leiter und in den letzten neun Jahren Leiter der Jugendfeuerwehr.