Das Team des Tierheims in Stadthagen hat sich zu einem Aufnahmestopp für Katzen entschlossen. Alle Unterbringungsmöglichkeiten seien ausgeschöpft, es gebe so keine Alternative zu diesem Schritt, wie Tierheimleiterin Kerstin Kassner ausführte.
Es falle dem Team schwer, zu dieser Maßnahme zu greifen, wie Kerstin Kassner ausführte. Allerdings seien die Unterbringungsmöglichkeiten für Katzen voll ausgereizt, ja eigentlich längst überlastet. 30 Katzen dürfe die Einrichtung in der Kreisstadt eigentlich unterbringen. „Da sind wir weit drüber“, betonte Kassner. Mit der Einrichtung eines weiteren Zimmers für Katzen in einem bisherigen Lagerraum habe die Stadt die Situation zwar etwas verbessert. Grundidee war es damit, die sehr beengte Lage für die Samtpfoten etwas zu entspannen und ihnen mehr Bewegungsraum zu verschaffen. Das Grundproblem bleibe jedoch bestehen, so Kassner. Insgesamt sei das Platzangebot auf dem bestehenden Grundstück viel zu gering, während der Zulauf an Katzen nicht abbreche. Anderen Tierheimen gehe es ähnlich, in Stadthagen gebe es zudem eine besonders hohe Zahl an Fundkatzen. „Ein großes Problem ist, dass viele nicht kastriert sind“, wie Kerstin Kassner betonte. Entsprechend würden sich die Katzen vermehren, was zur Überlastung des Tierheims führe. Zu den Problemen bei der Unterbringung kommen die finanziellen Folgen. Schließlich müssen aufgefundene Tiere tiermedizinisch versorgt und kastriert werden, mit entsprechenden Kosten. Von der Arbeitsbelastung für das Team ganz abgesehen. Teils müssen Katzen eingefangen oder abgeholt werden, alles bedeute zusätzlichen Aufwand in ohnehin angespannter Gesamtlage, so Kassner.
Auch seien die Möglichkeiten, Fundkatzen bei Tierfreunden aus dem Umfeld des Vereins unterzubringen, ausgereizt. Gleiches gelte für andere Tierheime. Ein Segen sei, dass die unterstützende Tierarztpraxis noch freundlicherweise Katzen „zwischenversorge“. Auf Sicht müssten diese jedoch ebenfalls untergebracht werden. Bewusst gebe man Tiere auch nicht an jeden ab. Schließlich sei es auch Teil des Problems, dass mancher Haushalt zu leichtfertig Tiere angeschafft habe und ihre Versorgung nun nicht mehr tragen könne.
Umso dringender sei es nötig, den geplanten Umzug des Tierheims auf ein größeres Grundstück in der Nachbarschaft des bestehenden Standortes anzugehen (wie berichtet). Die derzeitige Fläche biete nahezu keine Erweiterungsmöglichkeit mehr. Auch Ideen wie die Installation von Containern seien kaum zu verwirklichen. „Es fällt uns sehr schwer“, so Kassner, aber außer beispielsweise verletzten Tieren müssten Katzen nun abgewiesen werden.
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