Seit 2014 gibt es Ranger im Naturpark Steinhuder Meer. Bisher was es immer ein männliches Duo. Das hat sich nun geändert. Seit Mai ist Svenja Becker als Rangerin zusammen mit Ranger Hauke Zirfas rund um Niedersachsens größten See für Mensch und Natur im Einsatz.
Svenja Becker, die eine Ausbildung als Erzieherin absolviert hat und Naturschutz und Landschaftsnutzung studiert hat, kommt aus Berlin und betont im Gespräch mit dieser Zeitung: ”Für mich ist der Job als Rangerin nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung.“ Eine Einstellung, die sie mit ihrem Kollegen Zirfas teilt, der seit 2022 Ranger ist und Forstwirtschaft und Waldökologie studiert hat. Erste Erfahrungen als Rangerin in einem Naturpark sammelte Becker im Bayrischen Wald, dem ältesten und größten Naturpark Deutschlands. Vorher hatte sie schon einen Bundesfreiwilligendienst im Naturpark Nuthe-Nieplitz absolviert. Grundsätzlich orientieren sich die Anforderungen an die Ranger am jeweiligen Naturpark, die alle sehr unterschiedlich sind.
In den ersten Monaten lag der Fokus auf das Kennenlernen des Naturparks. „Bei unserer täglichen Arbeit im Außendienst, hat mich überrascht, wie sehr sich die Aufgaben teilweise von den anderen Schutzgebieten, die ich kennengelernt habe, unterscheiden“, so Becker. So müssen die Ranger hier auch strom- und schifffahrtspolizeiliche Angelegenheiten übernehmen, wie Geschäftsführerin Doreen Juffa im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert. Der Grund liegt im Rückzug der Wasserschutzpolizei vom See im Jahr 2014. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, müssen die hiesigen Ranger vorab einen Verwaltungslehrgang absolvieren, bevor sie zur Verwaltungsbeamtin bzw. Verwaltungsbeamten bestellt werden.
Gemeinsam informieren die Ranger als Ansprechpartner auf der Fläche oder bei Veranstaltungen über den Naturpark und seine schützenswerte Flora und Fauna. Außerdem kontrollieren sie Stege und Beobachtungstürme und die Verkehrssicherheit auf regionseigenen Flächen. Sie dürfen im Landschaftsschutzgebiet alles außer eine Schusswaffe tragen, so Becker. Im Vordergrund steht die Aufklärung. Die Besucher sollen verstehen, dass die Natur schützenswert ist. Wichtig ist ihnen, dass die Besucher begreifen, dass sie nichts Böses wollen und nur ihren Job machen. Ein gemischtes Duo auf Kontrollgang ist da ganz hilfreich, berichten beide übereinstimmend.
Unterstützt werden sie seit August von Cornelius Pees, der aus Bergisch Gladbach stammt, Abitur gemacht hat und nach dem ganzen Lernstress mal etwas ganz anderes machen wollte. Fündig wurde er dabei beim Naturpark Steinhuder Meer, der gerade eine Stelle für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) frei hatte. Für ein Jahr unterstützt er jetzt das Team bei Kontrollfahrten auf dem Meer, Führungen durch die Ausstellungen oder im Toten Moor.