Bei den angelaufenen Bauarbeiten in der Niedernstraße wird sichtbar, dass die Zugänge zu den Gebäuden zwischenzeitlich teils nur noch über den unebenen Grund der Baustelle und schmale Stege möglich sind. Dies und die abgestellten Baumaterialien im Bereich der Obernstraße sorgten für Alarmstimmung unter den Geschäftsleuten in der Obernstraße. Sie schlossen sich zur Initiative „Interessengemeinschaft Obernstraße“ zusammen, um unter anderem an die Stadt heranzutreten. Durch das bereits erfolgte Beseitigen der Möblierung in der Obernstraße sowie das Lagern von Baumaterial im Umfeld habe die Aufenthaltsqualität gelitten, wie Ilca Foraita, Inhaberin des ansässigen Unternehmens „Hilgenfeld Hören und Sehen“ festhielt. Dies hätten auch Passanten und Kunden im Gespräch widergespiegelt, dass die Innenstadt unter diesen Umständen nicht mehr so einladend sei wie zuvor.
Auf Initiative von Jeanette Grabowski hätten die Mitwirkenden nun Blumentöpfe aufgestellt, um mit Blühendem wieder für eine einladende Atmosphäre zu sorgen. Mit einem Brief an die Stadt habe die Initiative auf die Problematik aufmerksam gemacht, so Ilca Foraita. Diese habe grünes Licht gegeben, dass die Blumentöpfe und auch Bestuhlung vor den Geschäften aufgestellt werden dürfen. So entstehe mit den Sitzgelegenheiten wieder ein Charakter, der zum Verweilen einlade. Auch verfrachteten die Baufirmen einiges Material von der Fußgängerzone auf den Schulhof der Schule am Schlosspark.
Zum verkaufsoffenen Sonntag startete die Initiative, in der bisher etwa 18 Geschäftsleute mitwirken, ihre erste Aktion. Der große Sandvorrat auf der Straße wurde vorübergehend mit Kinderschaufeln und Kinderbagger zur Riesensandkiste zum Spielen für Mädchen und Jungen umgewidmet. Dies sei beim trotz ungemütlicher Witterung rege besuchten verkaufsoffenen Sonntag gut angekommen, wie Ilca Foraita berichtete. Zudem schenkte die Initiative an einer „Baustellenbar“ Getränke aus. Je nach Witterung seien ähnliche Aktionen auch für die Zukunft vorgesehen. Das Team plane, die Erlöse des Getränkeverkaufs für den guten Zweck zu spenden, so Ilca Foraita.
Die Ankündigung, dass die Baumaßnahme bis etwa Ende des Jahres dauern werde, sorgt beim Schützenkomitee für keine Nervosität. Obwohl zum Beispiel der Einmarsch über die Obernstraße führt. „Wir gehen damit entspannt um“, so Komitee-Mitglied Chris Blaume. Schließlich sei derzeit nicht klar, welche Bereiche Ende Juni gesperrt seien. Zudem sichere die Stadtverwaltung zu, Wege offen zu halten.
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