Ein Produkt von nebenan | Schaumburger Wochenblatt

Ein Produkt von nebenan

Der offizielle Spatenstich ist erfolgt, Mitte des kommenden Jahres soll der Bau fertig sein.  (Foto: gi)
Der offizielle Spatenstich ist erfolgt, Mitte des kommenden Jahres soll der Bau fertig sein. (Foto: gi)
Der offizielle Spatenstich ist erfolgt, Mitte des kommenden Jahres soll der Bau fertig sein. (Foto: gi)
Der offizielle Spatenstich ist erfolgt, Mitte des kommenden Jahres soll der Bau fertig sein. (Foto: gi)
Der offizielle Spatenstich ist erfolgt, Mitte des kommenden Jahres soll der Bau fertig sein. (Foto: gi)

Der Steinhuder Rauchaal ist weit über die Region hinaus zu einem beliebten Markenzeichen geworden. Nun kann ein weiteres Produkt aus der Steinhuder Meer Region das auch werden mit „Gamba Zamba – Die Garnelen von nebenan“. Hinter der Garnelenzucht stehen die beiden Gründer von „Aquapurna“, Florian Gösling und David Gebhard. Das Start-up-Unternehmen gibt es seit 2020, es produziert in Gebäuden des ehemaligen Kaliwerkes. „In Bokeloh wird die größte Warmwasser-Garnelen-Farm in Europa entstehen“, sagen die beiden Geschäftsleute.

Der offizielle Spatenstich für den ersten Bauabschnitt erfolgte am 14. Juni auf dem Gelände des ehemaligen Kaliwerkes Sigmundshall. Mit den Erdarbeiten wurde im März begonnen, die Fläche ist 18.000 Quadratmeter groß und wird vorerst zu einem Drittel mit einer Produktionshalle, Versorgungs- und Infrastruktur von rund 4.000 Quadratmeter bis Mitte 2025 fertigstellt sein. Bauherr und Vermieter ist K+S, dazu kommen mehrere Investoren. Die Gesamtsumme der Maßnahme liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Es wird Solarstrom genutzt sowie eine moderne Kreislauftechnik-Anlage, bei der das Wasser zu mehr als 99 Prozent wieder verwendet wird. Das Wasser der Garnelenbecken wird mit Abwärme des stillgelegten Bergwerkes auf die notwendige Temperatur gebracht.

Stimmen zum Spatenstich

K+S Standortleiter Carsten Möller: „Vor fünf Jahren war es unvorstellbar, dass aus Bokeloh eines Tages Garnelen kommen werden“, sagte Möller. Das Leuchtturmprojekt werde dem Standort und der Stadt guttun, die Vision werde nun in die Tat umgesetzt. Die Zusammenarbeit mit der Stadt habe gut funktioniert. „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass Aquapurna die größte Garnelenfarm in Europa wird“, so Möller.

Kirsten Riedel, erste stellvertretende Bürgermeisterin: „Für uns war es ein Schock, als K+S verkündete, dass Ende 2018 Schluss sei mit dem Bergbau“, sagte Riedel. Danach gingen Gerüchte in der Bevölkerung rum, es werde ein Atommülllager oder andere Dinge hier geben. „Wir sind begeistert davon, wie Sie den Prozess angehen, einige hielten die Garnelenfarm für einen Scherz“, mit diesen Worten richtete sich die Politikerin an die beiden Geschäftsleute.

Matthais Waterstradt, Ortsbürgermeister von Bokeloh: „Der Ortsrat war seit der ersten Stunde dabei, nun gibt es neben dem Steinhuder Rauchaal auch die Garnele aus Bokeloh, die werden von Anfang an im Dorfladen verkauft“, sagte Waterstadt. Es gäbe immer noch Leute, die fragen, wo die Garnelen eigentlich herkommen. Waterstradt brachte als Geschenk einen Spaten mit.

Ulrich Troschke, Ortsbürgermeister von Mesmerode: „Unser Ortsrat hatte sich die Garnelenzucht schon einmal angesehen, wir wissen nun, was nachhaltig passiert“, sagte Troschke. Es sei gut, dass K+S keine Brache hinterlasse, sondern einem Unternehmen die Möglichkeit einer Ansiedlung gäbe, die nicht zusätzlichen Verkehr mit sich brächte.

Alexander Wollny, Dezernatsleiter Bau bei der Stadt Wunstorf: „Es musste an einigen Stellen etwas geändert werden, um es im Einklang mit den formalen Vorschriften zu bringen“, sagte Wollny. Es sei eine spannende Zeit gewesen, um mit allen Beteiligten ein gutes Ergebnis zu erreichen. „Ich freue mich, dass alles in Sack und Tüten ist“, so der Referatsleiter.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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