Ein Anker für Inklusion | Schaumburger Wochenblatt

Ein Anker für Inklusion

Ist über eine Projektstelle der Region auf dem Bau-Hof beschäftigt: Heilpädagogin Liza Groß. (Foto: tau)
Ist über eine Projektstelle der Region auf dem Bau-Hof beschäftigt: Heilpädagogin Liza Groß. (Foto: tau)
Ist über eine Projektstelle der Region auf dem Bau-Hof beschäftigt: Heilpädagogin Liza Groß. (Foto: tau)
Ist über eine Projektstelle der Region auf dem Bau-Hof beschäftigt: Heilpädagogin Liza Groß. (Foto: tau)
Ist über eine Projektstelle der Region auf dem Bau-Hof beschäftigt: Heilpädagogin Liza Groß. (Foto: tau)

Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen, sozialen und emotionalen Besonderheit haben das Recht auf eine besondere Förderung in der Schule. Sie haben jedoch ebenso wie alle anderen Kinder und Jugendliche das Bedürfnis, ihre Freizeit mit anderen zu teilen. Dabei benötigen sie ebenso Unterstützung. Diese sollte nach Möglichkeit jedoch nicht als individuelle Hilfe angeboten werden, da auch Kinder und Jugendliche ein Recht auf Freiraum und Selbstbestimmung haben und, soweit möglich, auch eigenständige Erfahrungen machen sollten.

Aufgrund der Größe und der Vielfalt der Angebote finden viele Kinder mit einer Beeinträchtigung aus Wunstorf und der Region den Weg zum Bau-Hof. Sie suchen dort Kinder und Jugendliche im gleichen Alter und einen Ort der Selbstwirksamkeit. Die vielen Beteiligungsmöglichkeiten und Aktionsräume auf dem Bau-Hof bieten diese Möglichkeiten für alle. Die Nutzung der Angebote ist jedoch stark von personellen Kapazitäten abhängig. Kinder und Jugendliche mit einem besonderen Bedarf oder in einer besonderen Lebenslage benötigen oft auch in ihrer Freizeit Unterstützung, die das Personal für die offene Jugendarbeit nicht im großen Umfang zusätzlich tragen kann. Aus diesem Grund hat der Trägerverein einen Antrag bei der Region Hannover gestellt und für das Projekt „Ein Anker für Inklusion“ eine Projektstelle für ein Jahr bewilligt bekommen.

Liza Groß hat die Aufgabe seit dem 1. August übernommen. Sie ist Wunstorferin und Heilpädagogin. Sie brennt für das Thema Inklusion. Sie bietet Hilfestellung bei der Integration, behält die Bedürfnisse der Zielgruppe im „Blick“ und plant zusammen mit dem Team ein entsprechendes Programm für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Sie knüpft Kontakte zu Eltern und anderen Einrichtungen, will diese mit Kindern und Jugendlichen besuchen, um neue Impulse zu setzen und Kooperationen zu ermöglichen. In Netzwerken arbeitet sie ebenfalls mit. Außerdem ist eine Teilnahme an einer wissenschaftlichen Untersuchung zum Thema Inklusion in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen.

Ein weiteres sichtbares Angebot ist unter anderem das Café für alle, das einmal im Monat stattfinden soll und zuletzt am 7. Dezember zum gemeinsamen Austausch einlud. Es ist als niederschwelliges Kontakt- und Beratungsangebot für Eltern mit Kindern gedacht, die einen besonderen Bedarf haben. Willkommen sind aber alle, mit und ohne Handicap, sagt Groß. Die 29-Jährige versteht sich als Brückenbauerin, die gern mit Familien über individuelle Themen und Lebenslagen ins Gespräch kommen will. ”Die offene Kinder- und Jugendarbeit auf dem Bau-Hof ist ideal dafür, um so manche Sorgen zu nehmen”, sagt sie. Der Termin für das nächste Café steht noch nicht fest. Ein Samstag wird es aber wieder sein.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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