Am vergangenen Samstagvormittag hat eine große Alarmübung für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sowie Technischem Hilfswerk (THW) im Neustädter Ortsteil Welze stattgefunden. Einsatzkräfte aus Wunstorf waren ebenfalls dabei.
Es wurde simuliert, dass ein Reisebus mit 20 Insassen bei seiner Fahrt durch das Neustädter Land verunglückte und die Wand des Betriebsgebäudes einer Biogasanlage gerammt hatte. Durch den Unfall brach in dem Gebäude ein Feuer aus, zudem wurde eine Person in dem Gebäude vermisst.
Die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr suchten zunächst die vermisste Person, die anschließend „tot“ geborgen wurde. Gleichzeitig wurden die verletzten Personen aus dem Bus gebracht und durch Feuerwehrkräfte und den Rettungsdienst betreut. Parallel wurde eine Löschangriff aufgebaut und das Feuer in dem Betriebsgebäude gelöscht. Während der ersten Rettungs- und Löschmaßnahmen tauchte an der Einsatzstelle noch ein vermeintlicher Angehöriger einer verletzten Person auf, der forderte, zu seinem Verwandten durchgelassen zu werden, und die Einsatzkräfte mit einem Messer bedrohte. Die anwesenden Polizeikräfte überwältigten den Mann umgehend und entfernten ihn vom Einsatzort.
Aufgrund der Anzahl der verletzten Personen wurde eine „Massenanfall von Verletzten (MANV)“-Lage von der Einsatzleitstelle ausgelöst, was ein Großaufgebot an Rettungsdienst zur Einsatzstelle beorderte. Diesen Part leisteten die Schnellen Einsatzgruppen Garbsen und Neustadt des DRK sowie der Johanniter Unfallhilfe Wunstorf. Die Johanniter waren mit 26 Kräften vor Ort. Neben der Psychosozialen Notfallversorgung übernahmen sie die Koordination an der Einsatzstelle, die Ausgangsregistrierung der Verletzten sowie den Transport der Verletzten zum Krankenhaus in Neustadt.
Da aufgrund des vermeintlichen Feuers in dem Betriebsgebäude die Stromversorgung für die Biogasanlage sowie den benachbarten Schweinestall ausgefallen war, wurde die Fachgruppe Elektroversorgung und die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des THW aus Wunstorf alarmiert. Das THW übernahm die Aufgabe, eine Ersatzstromversorgung aufzubauen, um die Pumpen für die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. Diese Maßnahme wurde auch real ausgeführt. Die verletzten Businsassen wurden durch Bundeswehrangehörige gemimt, die im Vorfeld mit täuschen echten geschminkten Verletzungen versehen worden waren.
Das Übungsszenario entstammte der regelmäßig stattfindenden „Blaulichtrunde“, an der Vertreter von Feuerwehr, Polizei, dem DRK, Bundeswehr und THW teilnehmen. An der Übung nahmen zahlreiche Beobachter teil. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Nachgang aufbereitet und für die weitere Aus- und Fortbildung genutzt.