Gegenwind kam hierbei zunächst vom Rechnungsprüfungsamt. Dieses bestand auf eine europaweite Ausschreibung, welche mehrere Monate in Anspruch genommen hätte. Die Drehleiter stellt in Bad Nenndorf an vielen Gebäuden jedoch den zweiten Rettungsweg sicher. Somit konnte schließlich auf eine europaweite Ausschreibung verzichtet werden. Auch dank der guten Kontakte von Jörg Wackerhahn, Mitglied der Feuerwehr Bad Nenndorf und Abteilungsleiter Technik bei der Berufsfeuerwehr Essen, und dem unermüdlichen Engagement von Hans-Martin Cronjaeger konnte schließlich bei der Firma Magirus ein Fahrzeug gefunden und bestellt werden. Die Kosten für die Drehleiter inklusive verschiedener Ausrüstungsgegenstände beliefen sich auf 583.043,86 Euro. Der Landkreis Schaumburg steuerte die Hälfte der Kosten bei. Insgesamt sparten Samtgemeinde und Landkreis 170.000 Euro gegenüber dem ursprünglichen Ansatz. Mike Schmidt dankte dem Landkreis und allen an der Beschaffung Beteiligten. Jörg Wackerhahn und Hans-Martin Cronjaeger erhielten für Ihr ehrenamtliches Engagement bei der Beschaffung der Drehleiter einen Gutschein überreicht. Landrat Jörg Farr zufolge war den Verantwortlichen im Landkreis schon 2011 bewusst, dass sich die Drehleitern in Stadthagen und Bad Nenndorf ihrem Nutzungsende näherten. Für 2016 waren die Mittel für den Zuschuss bereits eingeplant. Farr zeigte sich glücklich, dass die plötzliche Ersatzbeschaffung dann doch ohne allzu viele Formalitäten durchgeführt wurde und nun die Drehleiter übergeben werden konnte. Auch Gemeindebrandmeister Friedhelm Möller zeigt sich erfreut, dass solch ein modernes Rettungsgerät beschafft wurde. Er dankte den Verantwortlichen aus Rat und Verwaltung, aber besonders auch den an der Planung beteiligten Bad Nenndorfer Feuerwehrleuten. Dass Feuerwehrfahrzeuge 30 Jahre lang genutzt werden, sei heute nahezu normal. Doch welches Unternehmen nutzt seine Fahrzeuge über 30 Jahre? Die Rettungsgeräte der Feuerwehr müssen auf dem neuesten Stand der Technik sein, um im Ernstfall effektiv helfen zu können. In den nächsten Jahren stehen weitere Ersatzbeschaffungen an. Möller hofft, dass diese genauso problemlos durchgeführt werden, wie bei der Drehleiter. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote zeigte sich erfreut, dass er an solchen einem seltenen Ereignis – der Übergabe einer Drehleiter – teilnehmen durfte. Das Schaumburger System, bei dem die Beschaffung von Hubrettungsfahrzeugen vom Landkreis bezuschusst wird, hat sich in seinen Augen bewährt. Samtgemeindebürgermeister und Landrat übergaben den symbolischen Schlüssel schließlich an den Gemeindebrandmeister. Dieser reichte ihn sogleich weiter an den Ortsbrandmeister Thomas Schweer, der ihn freudig entgegen nahm. Zum Abschluss stellte der stellvertretende Ortsbrandmeister Hans-Martin Cronjager dar, wie schnell die Beschaffung ablief und nannte einige technische Details. So verfügt die Drehleiter über einen 299 PS starken Motor. Der Korb fasst vier Personen, verfügt über einen eingebauten Wasserwerfer, Selbstschutzdüsen, eine Kamera und LED-Scheinwerfer. Es ist möglich, weitere Zusatzgeräte anzubringen. So beispielsweise eine Krankentrage, auf der auch schwergewichtige Menschen gerettet werden können.