Bonk war vor 30 Jahren nach Bad Nenndorf gekommen und musste vor jetzt zwölf Jahren zunächst die Kirchengemeinde Rodenberg/Lauenau mit übernehmen, da für diese kein eigener Geistlicher zur Verfügung stand. Nun wurde im Zuge einer vom Bistum betriebenen Strukturreform sein Zuständigkeitsbereich noch einmal erweitert.
„Die neue Pfarrei mit vier Kirchorten und der großen Fläche sind für mich zu viel, und ich fühle mich mit der neuen Aufgabe überfordert”, bedauert Bonk im neuesten Pfarrbrief seine Entscheidung.
Noch bis zum 25. November werde er das Gebiet noch seelsorglich betreuen. Danach, so schreibt er, „müssen neue Wege in dieser neuen Einheit gefunden werden”. Erste Konsequenzen gibt es bereits beim Gottesdienstangebot. Während weiterhin an jedem Sonntagmorgen in Bad Nenndorf die Messe gefeiert werden kann, müssen sich die übrigen Kirchorte Hohnhorst, Rodenberg und Lauenau in dreiwöchigem Wechsel auf die samstäglichen Vorabendmessen beschränken.
Mit dem Zugang der knapp 600 Hohnhorster Christen wächst die Pfarrgemeinde auf 3.660 Katholiken. Zum Kirchort Bad Nenndorf gehören 1537 Personen. Der Bereich Rodenberg zählt 847 Mitglieder; im Raum Lauenau leben 677 Christen. Der scheidende Seelsorger macht der Gemeinde Mut: „Jeder Kirchort hat seine eigene Geschichte, sein eigenes Ambiente und eigene Traditionen, die es auch weiterhin zu pflegen gilt.” Über seine Nachfolge gibt es derzeit noch keine näheren Informationen.
Fast zeitgleich mit der hiesigen organisatorischen Neuordnung ist auch auf Dekanatsebene eine Veränderung eingetreten. Der bisherige eigenständige Bezirk Bückeburg wurde mit dem Bereich Hameln-Holzminden zusammengelegt.
Er besteht aus neun Gemeinden, 26 Kirchorten und 38.000 Katholiken. Das Gebiet reicht von Holminden im Süden bis zu Sachsenhagen und Hohnhorst im Norden. Hauptgrund für die Neuordnung sei der demographische Wandel, heißt es. So sei im Gebiet des neuen Dekanats allein in den letzten zehn Jahren die Zahl der Mitglieder um zehn Prozent gesunken.
Ein weiterer Grund ist jedoch auch der rapide Rückgang bei den Seelsorgern. Während in den Samtgemeinden Nenndorf und Rodenberg früher drei Pfarrer wirkten, muss künftig ein Geistlicher die Arbeit leisten. Pfarrer Bonk will dies nicht mehr tun.
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