Als „wenig seriöse Wahlkampfblase” hat auch Karsten Becker, der Vorsitzende der SPD Schaumburg, gegenüber der Presse den Vorschlag des CDU-Kreisvorsitzenden Drewes bezeichnet, die Jägerkaserne als Fachhochschule umnutzen zu wollen. Die CDU-geführte Landesregierung habe die Hochschullandschaft in den vergangenen Jahren zusammengestrichen und Standorte zusammengelegt, aber nicht neu gegründet. Der von Drewes ins Spiel gebrachte Studiengang existiere in dieser Spezialisierung überhaupt nicht.
Drewes hat laut Becker seinen Einfluss als CDU-Kreisvorsitzender bislang in keiner Weise genutzt, sondern „widerstandslos hingenommen, dass unter der CDU-geführten Landesregierung die Sitze der Katasterverwaltung in Rinteln, des staatlichen Baumanagements in Bückeburg und der Polizeiinspektion in Stadthagen verloren” gegangen seien.
Als bezeichnend nannte Becker aus Drewes‘ Handeln in der IGS-Frage. Die von den Schaumburger Eltern dringend gewünschten weiteren zwei Integrierten Gesamtschulen in Rinteln und Lindhorst hätten „seine” CDU-Kreistagsmitglieder noch mehrheitlich abgelehnt. Im Landratswahlkampf habe Drewes dann suggeriert, er wolle sich in der Niedersachsen-CDU für eine Aufhebung des fatalen „Fünfzügigkeitsgebots” einsetzen und so die Genehmigungschancen für die beiden Gesamtschulen erhöhen. Für den CDU-Landesparteitag habe Drewes „seine Initiative vollmundig angekündigt, es aber noch nicht einmal zu einem Redebeitrag gebracht”.
Klaus-Dieter Drewes habe, so Becker, „in konkreten, für Schaumburg entscheidenden Fragestellungen bisher jedenfalls nichts erreicht”. Die Niedersächsische Kultusministerin Wanka müsse schon konkret erklären, ob und gegebenenfalls wie sie eine Fachhochschule in der Jägerkaserne einrichten wolle. „Schaumburg braucht einen Landrat, der realistische Perspektiven erkennt und umsetzt und keinen, der unrealistischen Luftschlössern hinterherläuft, aus denen die Realität dann die Luft herauslässt”, so Becker abschließend.
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