Zwei der Piloten hatten gleich ihren Schutzengel dabei, denn es war leider zu zwei Bruchlandungen gekommen, die Gott sei Dank glimpflich ausgegangen sind. Zunächst war es der Doppeldecker „Liesl”, der aus München gekommen war. Die Maschine musste auf einem benachbarten Getreidefeld notlanden und ist dabei erheblich beschädigt worden. Pilot und Fluggast konnten den Flieger unversehrt verlassen. Wie es zu der Bruchlandung der „Liesl” mit ihrem erfahrenen Piloten kommen konnte, darüber wurde natürlich reichlich spekuliert. Es hieß in Fliegerkreisen, es habe plötzlich einen Leistungsabfall gegeben. Bei einer weiteren Bruchlandung war der Fehler schnell gefunden. Wie zu erfahren war, hatte der Pilot die Landung zu früh angesetzt. Aufgrund der an dieser Stelle unebenen Bodenverhältnisse war das Fahrgestell des Fliegers zu Bruch gegangen.
Bei dem „Kiebitz” handelt es sich um einen flugfähigen Leichtbau-Doppeldecker der gleichnamigen Baureihe, der von seinen Besitzern nach Plänen von Konstrukteur Michael Platzer überwiegend selbst gebaut wird. Laut Konstrukteur lässt sich der doppelsitzige Typ des Leichtbaudoppeldeckers nicht nur gutmütig fliegen, sondern lädt seine Piloten geradezu zum „Luftwandern” ein. Nicht zuletzt wegen seiner Oldtimer-Optik erfreut sich der aus Aluminiumrohr und Kiefernholzleisten erstellte ultraleichte Eigenbau einer immer größer werdenden Fangemeinde. Die Maschinen sind überwiegend mit Viertakt-Reihen- oder Boxermotoren ausgerüstet und erbringen eine Leistung von 55 bis zu 80 PS. Peter Klaproth, Veranstalter und Ideengeber des Treffens, freute sich auch in diesem Jahr nicht nur über die abermals gute Resonanz auf die Einladung zu dem Treffen, sondern ganz besonders über die gute Zusammenarbeit mit dem heimischen Segelflugverein, der sich auch diesmal wieder engagiert in die Organisationsarbeiten mit eingeklinkt habe. Hervorzuheben ist hier Friedhelm Steinkamp vom Flugplatz Rinteln, der die Flugleitung übernommen hatte. Ob es ein weiteres Treffen der Kiebitz-Freunde auf dem Weinberg geben wird, darauf wollte sich Peter Klaproth am Samstag noch nicht festlegen. Höhepunkt der Veranstaltung, die mit einer Airborne-Party im Hangar mit DJ Tom ihren geselligen Abschuss fand, war natürlich der von allen Anwesenden mit Spannung erwartete Formationsflug der Kiebitze am Himmel über dem Flugplatzareal. Ein faszinierendes Bild für die Zuschauer. Die Piloten waren mittags aufgebrochen um einen Abstecher zu dem in Nienburg stattfindenden Flugplatzfest zu machen. Gegen 17 Uhr kamen sie geschlossen zurück und drehten unter Beifall noch einmal eine Extra-Runde über dem Flugplatz. Foto: hb