Der Weg über die Alpen führte von Eschenlohe über Garmisch-Partenkirchen, am Eibsee und dem Fernpass vorbei in Richtung Tirol. Von Zams, dem ersten Etappenziel ging es zunächst über See und Kappl nach Ischgl. Dort folgte der lang gezogene Anstieg – zunächst enorm steil (annähernd 20 Prozent), dann etwas weniger anstrengend – zur „Bergankunft” auf der Heidelberger Hütte (2.260 Meter). Der Alpenhauptkamm wurde am dritten Tag überquert am Fimberpass in der Höhe von 2.608 m. Weiter ging es über Ramosch und Sur En in die Uina-Schlucht und zur Sesvenna-Hütte, dem diesmal auf 2.256 m gelegenen Etappenziel. Nach einer schönen Abfahrt führte die Tour am vierten Tag durch das Schlinigtal, über Taufers, Müstair und Santa Maria in das Val Mora, ein 20 Kilometer langes Alpenhochtal, auf einer Höhe von 2.000 Meter. Das Etappenziel Bormio wurde nach einer rauschenden Abfahrt vom Passo Torri di Fraele (1.966 Meter) auf einer in Serpentinen angelegten Straße erreicht. Am fünften Tag der Transalp standen die Überquerungen von gleich zwei Pässen auf dem Programm, dem Passo di Gavia (2.562 Meter) und dem Passo del Tonale (1.884 Meter). Auf sehr schönen Radwegen führte der Weg dann durch das Val di Vermiglio nach Ossana. Weiter ging es am nächsten Tag durch Val di Sole und Val di Meledrio zum Passo Campo Carlo Magno. Der Rest der Etappe führte über Madonna di Campiglio und das Val Rendena nach Breguzzo. Am siebten und letzten Tag standen noch der Passo d‘Ampola und der Lago di Ledro auf dem Programm. Über die alte Uferstraße wurde schließlich Riva an der Nordspitze des Gardasees erreicht.
Für fast alle Beteiligten stand in diesem Jahr mindestens bereits die zweite „echte” Transalp, ohne ortskundige Führung und unter Mitnahme des gesamten Gepäcks am Mann bzw. Bike, an. Wegen dieser Erfahrung stellten auch die beiden Hüttenübernachtungen mit ihren speziellen Gegebenheiten, beispielsweise der beengten Unterbringung, keine besondere Herausforderung dar. Nicht verzichtet wurde bei dieser Tour auf technische Unterstützung. Mittels GPS Navigation gelang es die vorgesehene Wegstrecke während der Tour ohne nennenswerte Probleme einzuhalten.
Für die geplante Alpenüberquerung wurde mit einem erheblichen zeitlichen Umfang trainiert. Dabei zeigte sich für die Teammitglieder aus der Samtgemeinde Nenndorf, welch vielfältiges aber auch höchst anstrengendes Terrain der Deister zu bieten hat. Den letzten Schliff holte sich das Gros der Gruppe bei einer Tour im Karwendelgebirge am Pfingstwochenende.
Derart vorbereitet konnten steilste Pfadpassagen bergauf und grobe Schotterpisten bergab, mit ihren hohen Anforderungen an das Konditionsniveau, bewältigt werden. Allerdings musste auch einige Kilometer geschoben werden, da zwischen Gesteinsbrocken und Steigungen von über 20 Prozent an ein Fahren beim besten Willen nicht mehr zu denken war. Trotz aller Schinderei waren sich alle Mitglieder des Teams einig, dass eine Alpenüberquerung eine wunderbare Erfahrung ist, die durchaus Süchtig machen kann.
Kein Wunder, wenn die Streckenplanung u. a. die Transalp Königsetappe für Biker von Ischgl über den Fimberpass zur Sesvenna Hütte bereithält und dabei die Wegstrecke, eingekesselt von Dreitausendern, zu einem großen Teil oberhalb von 2000 Metern lag. Das absolute Highlight war die Uina-Schlucht, ein im Jahr 1907 in den Fels gesprengter schmaler Weg, der oberhalb einer tiefen Gebirgsbachschlucht sicher die spektakulärste Verbindung von der Schweiz nach Südtirol herstellt. Wegen der einfach unvergleichlichen Eindrücken und der guten Vorbereitung wurde die Transalp 2009 ein ganz besonderes Erlebnis. Foto: privat