LANDKREIS. „Warum machst Du denn den Jagdschein?” So ähnlich waren Reaktionen aus dem Freundeskreis der diesjährigen Absolventen des Jungjägerlehrgangs bei der Kreisjägerschaft Schaumburg. Denn immer vielfältiger wird der Kreis der Aspiranten auf das „Grüne Abitur”. 22 Lehrgangsteilnehmer sind im September 2007 angetreten zwei Abende in der Woche zu büffeln, eine Woche Schießausbildung zu absolvieren und etliche Wochenendstunden im Revier praktisch zu lernen.
21 haben die anspruchsvolle Prüfung im April bestanden, und von denen kommen längst nicht mehr viele aus traditionellen „Jägerfamilien”.
Die Kreisjähgershaft hat einige „Jungjäger” befragt, was sie bewogen hat, Zeitaufwand und Lernanstrengungen auf sich zu nehmen und wie es jetzt nach der Prüfung jagdlich weitergehen soll.
Interessenten für den nächsten Lehrgang, ob „Jagdschein light” für Naturliebhaber oder „Grünes Abitur”, finden Kontaktpersonen sonntags vormittags im Forsthaus Halt in Hörkamp-Langenbruch oder unter www.jaegerschaft-schaumburg.de.
Cordula Hartje, Wendthagen: „Ich wollte eigentlich nur den naturkundlichen Teil des Jagdscheinkurses besuchen, da ich durch meine Waldreitschule in Wendthagen oft durch den Wald und auch hier am Forsthaus vorbeikomme. Dann waren der ganze Kurs und unsere Gruppe so toll, dass ich weiter gemacht habe. Was jetzt nach dem Jagdschein kommt? Wir haben eine Damen-Gruppe in der Jägerschaft gegründet.”
Christian Niemeier ist 36 Jahre, der Baumarktleiter kommt aus Helpsen:
„Ich hatte als Hobbyangler schon immer einen engen Bezug zur Natur und wollte einfach Kenntnisse und Erfahrungen vertiefen.
Der Lehrgang war eine tolle Weiterbildung, vor allem die regelmäßigen Kursabende waren gut.
Ich habe jetzt eine Jagdgelegenheit in Südniedersachsen.”
Tim Möller, 16 Jahre, Stadthagen: „Ich hab mich schon immer gern auf einen Hochsitz gesetzt und Wild beobachtet und bin durch Freunde darauf gekommen den Jagdschein zu machen. Jetzt in der 10. Klasse ist das auch noch ganz gut parallel zum Schulstoff zu schaffen. Durch den Lehrgang erlebt man, wie alles zusammenhängt. Ich geh nicht gleich jagen - erstmal Abi machen und dann schau ich, wo ich lande.”
Luzie Hüttermann, 49 Jahre, Krankenschwester: „Ich habe eine wildnispädagogische Ausbildung, die hat noch mehr Wissendurst geweckt. Den Kreislauf der Natur erleben: Selbst erlegen statt in die Tiefkühltruhe greifen - ich möchte die Erfahrung machen, wie es mir damit geht. Es ist eine Horizonterweiterung. Ich wollte aus eigener Anschauung erfahren, was Jäger machen. Meine Vorurteile haben sich nicht bestätigt. „
Ursula Engels, 45 Jahre, Ingenieurin und Hausfrau, Lauenau: „Ich bin durch Freunde und meinen Mann zur Jagd gekommen. Jetzt können wir dieses schöne Hobby gemeinsam pflegen. Über 40 noch mal eine Prüfung zu machen ist eine ganz schöne Herausforderung. Ich hätte nicht gedacht, wie viel alle zu lernen haben. Aber der Spaß in der Gruppe hat uns alle bei der Stange gehalten.”
Tobias Bokeloh, 40 Jahre, Agraringenieur, Nienstädt: „Ich bin schon lange Jahre sehr nah an der Natur durch Natur- und Tierfotografie. Als meine Freundin letztes Jahr den Jagdschein machte, war schnell klar, dass das auch das Richtige für mich ist. Was jetzt kommt? Ich werde weiter so viel schießen wie ich kann - und zwar mit der Kamera. Außerdem engagieren wir uns bei den Jungen Jägern. „