Der stellvertretende Bürgermeister Horst Schwarze überbrachte die besten Wünsche von Stadt, Rat und Verwaltung. „Gebt nicht zu früh das Lernen auf, reizt eure Karten aus und seid darauf vorbereitet, dass man zukünftig drei oder mehr Berufe bis zur Rente ausüben muss - alles Gute für einen spannenden Weg”, wünschte Schwarze den Absolventen. „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, hört man auf, treibt man zurück”, gab Petra Sommerburg, die stellvertretende Vorsitzende des Schulelternrats, den jungen Menschen mit auf den Weg.
Anschließend präsentierten die einzelnen Klassen ein kurzweiliges buntes Programm. So zeigte die Klasse 10a ein Zirkus-Programm mit Akrobatik. Zwei Schüler der Klasse 9b stellten ihre Mitschüler vor und nannten auf humorige Art einige ihrer typischen Stärken und Schwächen („Party-Queen”, „bester Torwart der Klasse”, „seit der 5. Klasse bei uns und schon 50 Zentimeter gewachsen”). Höhepunkt war eine Aufführung einer Arie aus Carmen durch die Klasse 10b. Die Hauptrolle spielte ein Dutzend sehr musikalischer Frösche. Die Klasse 9a zeigte zu fetziger Musik ihr tänzerisches Vermögen.
Zu Beginn der Schülerrede gestand Jan Philip Ostermeier, dass er bei seiner Einschulung ein mulmiges Gefühl gehabt habe, weil man schon so viel Negatives von der Hauptschule gehört hatte. Einer Lehrerin wurde nachgesagt, „härter als der Terminator” zu sein. Erlebt hat er während der Schulzeit eine Lehrerin, die zwar nicht schwanger wurde, sich aber eine teure Titan-Hüfte gegönnt hat, einen „heißen Barbie-Typ” und „eine Frau, nett gepierct und voll in Ordnung”. Jedes Jahr seien Schüler von der Nachbarschule gekommen, die sich gewundert hätten, wie sehr sich an der Grawi die Lehrer um ihre Schüler kümmern und dass man trotz des Lernens Spaß haben kann. In den letzten Monaten habe er wieder mulmige Gefühle gehabt, weil er feststellen musste, wie schwierig es ist, als Hauptschüler einen Ausbildungsplatz zu finden, auch mit einem guten Zeugnis. „Absolut frustrierend und wie ich finde, auch ungerecht”, so Ostermeier abschließend.
„Jeder Schüler ist einzigartig gewesen”, stellten die beiden Klassenlehrer Martina Struckmann und Nicolas Riede fest. Es sei ein Gerücht, dass einige Schüler in der Pause Kräuter verwendet haben, um sich zu motivieren. Einige Mädchen hätten allerdings tiefe Einblicke gewährt und Lust auf ein Glas Milch geweckt. „Wir haben uns bemüht, euch auf den rechten Weg zu setzen, jetzt müsst Ihr allein weitermachen”, so die beiden Klassenlehrer. Foto: hb/m