Doch die Anmietung von Helikoptern aus der Industrie ist für die Bundeswehr keine Neuigkeit. Oberst Bodo Schütte, Leiter des Bereichs Lehre und Ausbildung erklärt: „Der Verleih oder die Anmietung sind für uns seit Jahren nichts Unübliches. Die NH 90 und die „Tiger” sind nicht in dem Rahmen verfügbar, wie wir sie für die Einsatzbereitschaft und die Ausbildung benötigen. Auch von Airbus und von der Firma Motorflug leihen wir Helikopter.” 17 Männer und Frauen sollten pro Jahr in der NH 90 ausgebildet werden. Acht Personen sind für die Tiger vorgesehen. „Derzeit können allerdings aufgrund des Unklarstandes nur sechs Piloten mit der NH 90 ausgebildet werden”, schildert Schütte die Situation. Bedeutet also im Umkehrschluss, dass im Jahr elf Piloten auf eine Professionalisierungs-Schulung warten müssen. Eine Zahl, die sich im Laufe der Jahre auf bis zu 100 wartenden Piloten angehäuft hat. „Daher haben wir uns für den „Umweg” der Ausbildung mit der H135 entschieden”, so Obert Schütte. Aus ganz Deutschland werden die Piloten nach Achim anreisen, um ihre nötigen Flugstunden für Ausbildung und Fluglizenzverlängerungen zu absolvieren. Der Vertrag mit ADAC Luftfahrttechnik läuft vorerst bis Ende 2020. „Bis dahin hoffen wir auf eine Besserung der Lage im eigenen Bestand”, sagt Schütte. Der Automobilclub stellt pro Tag vier Hubschrauber einsatzbereit zur Verfügung. „Das bedeutet, dass auch die Firmen verantwortlich für die Wartung und alle anderen technischen Details sind.” Wie viele Helikopter genau dafür benötigt werden, um die Zahl von vier einsatzbereiten Modellen zu gewährleisten, ist damit auch das „Problem” des ADAC. Zehn Flugstunden pro Tag und insgesamt 100 Nachtflüge pro Jahr werden mit den Helikoptern abgedeckt. Für eine flexible Planung der Flugstunden sei die Unterstützung mit Hubschraubern aus der Industrie ein großer Gewinn, so Oberst Schmuck, der ausschließlich für die fliegerische Ausbildung in Achum zuständig ist. Foto: jh