Der erste Schritt auf dem Weg zu einem Familien- und Bildungsbüro ist getan. Der Jugendausschuss stimmte für die Einrichtung. Nur der Name, der missfiel den Politikern noch. Sie favorisierten die Bezeichnung „Beratungsstelle”. Die immer vielseitiger und flexibler werdenden Angebote zögen unweigerlich einen gesteigerten Aufwand in der Sachbearbeitung nach sich, argumentierte Amtsleiter André Lutz für ein solches Büro, das eine pädagogische Fachkraft mit 30 bis 35 Stunden Arbeitszeit besetzen soll. Neben der Vergabe von Kitaplätzen und der Abrechnung der Gebühren wachse insbesondere der Beratungsbedarf. Dafür fehle der bisherigen Teilzeitkraft aber die Zeit. Mit einem Familienbüro – oder eben einer Beratungsstelle – als zentrale Anlaufstelle forciert die Verwaltung eine trägerübergreifende Auskunft. Die beratenden Leistungen bilden den Schwerpunkt der Stellenbeschreibung. Zudem soll die Software namens „Little Bird” für das internetbasierte Auskunfts- und Vergabeverfahren von Betreuungsplätzen implementiert werden. Zudem wäre es auch denkbar, weitere Freizeitangebote zu gestalten oder ehrenamtliche Initiativen zu unterstützen. Kostenpunkt: 50.000 Euro für eine Vollzeitstelle jedes Jahr. Im ersten Jahr fließt eine 55-prozentige Förderung aus dem Leader-Programm. Die Software kostet einmalig 26.000 Euro und in der Unterhaltung jährlich 3.200 Euro. Die Millionenausgaben in der Kinderbetreuung im Blick, plädierte Sigmar Sandmann (SPD) uneingeschränkt für die Einrichtung einer solchen Beratungsstelle. Bauchschmerzen hatte Henning Dormann (WGN), eine komplett neue Stelle zu schaffen. Ausschussvorsitzender Fabian Heine (CDU) konterte: „Wir wollen nichts Neues schaffen, sondern das, was die letzten Jahre schon alles gemacht wurde, an einer Stelle bündeln.” Werner Bövers (CDU) – im Tenor für die Stellenschaffung – kritisierte, dass die Verwaltung erst auf die LAG (Lokale Aktionsgruppe für die Genehmigung von Leader-Projekten) und dann auf die Politik zugegangen war. Schmidt rechtfertigte das Vorgehen mit ablaufenden Antragsfristen, um über das Büro für 2018 und nicht erst 2019 diskutieren zu können. Darüber hinaus empfahl der Ausschuss, die Einrichtung nach einem Jahr zu evaluieren. Das soll aufzeigen, ob die prozentual definierten Aufgaben der Stellenbeschreibung auch tatsächlich zutreffen. Der Beratungsanteil solle, so der Tenor der Politiker, deutlich im Vordergrund stehen.