Jedes Jahr wird den Konfirmanden der Martins-Gemeinde vorgeschlagen, etwas von ihrem Konfirmationsgeld für soziale Projekte zu spenden. „Aber wir schlagen es wirklich nur vor, das ist eine freiwillige Sache”, betont Pastor Jürgen Wiegel von der Martins-Gemeinde. „Und als wir Vorschläge für Spendenprojekte gesammelt haben, habe ich Maditas Wohnhaus hier vorgeschlagen”, erklärt Jonas. Seine kleine Schwester wohnt seit August 2016 zusammen mit sechs anderen Mädchen und Jungen im Haus Hannover im Wittekindshofer Kinder- und Jugendbereich. In verschiedenen Wohnhäusern leben dort rund 140 junge Menschen vom Säuglingsalter bis zum Ende der Schulzeit, die bei Menschen mit Behinderung bis zum 25. Lebensjahr verlängert werden kann. Viele Kinder und Jugendliche besuchen die benachbarte Förderschule oder die Kooperationsklassen in der Grundschule. Die Jüngsten erhalten Frühförderung und besuchen Kindertagesstätten. Für alle wird ein abwechslungsreiches Ferien- und Freizeitprogramm angeboten, wobei Ausflüge mit Zoobesuch und Urlaubsfahrten besonders beliebt sind. Jonas berichtete den anderen Konfirmanden, was der Wittekindshof macht und dass seine Schwester dort lebt. „Wir haben abgestimmt, an welche Projekte Geld gehen soll und der Wittekindshof war unter den Top 3. Darum haben wir heute den großen Spendenscheck mit”, erklärt Jonas, der als Unterstützung Konfirmand Fabian mit nach Bad Oeynhausen gebracht hat. Doch nicht nur von ihrem Konfirmationsgeld haben die Jugendlichen einen Teil abgegeben, auch einen Teil der Kollekte im Abendmahlsgottesdienst am Tag vor ihrer Konfirmation haben sie für das Haus Hannover gesammelt. Weitere Geldspenden gehen an das Kinderwerk in Lima und die Hungerhilfe in Afrika. „Ich finde das Engagement der Jugendlichen besonders lobenswert. Es zeugt von wahrer Nächstenliebe”, lobt Pastor Jürgen Wiegel die 31-köpfige Konfirmandengruppe. Auch Maditas und Jonas Mutter Kathrin Wille ist gerührt: „Ich bin stolz auf meinen Sohn, freue mich, dass er bei der Spendenaktion an seine Schwester gedacht hat und dass die anderen Kinder die Idee unterstützt haben.” Von dem Geld werden die Jungen und Mädchen des Hauses Hannover mit einer Nachbarwohngruppe einen Ausflug unternehmen. „Von einer gemeinsam Aktion profitieren alle Kinder”, sagt Mitarbeiterin Stefanie Stork, die sich im Namen der Kinder herzlich bei den jungen Spendern und Kollektengebern bedankt. Foto: privat