Über 55 Jahre lang war das Handarbeitsgeschäft im Kurhaus Bad Nenndorf die Anlaufstelle für alle, die gerne mit Stoff, Wolle, Nadel und Faden arbeiten. Noch bis zum 25. April können sich Freunde der Handarbeit dort eindecken, dann schließt das letzte Geschäft im Bad Nenndorfer Kurhaus. Aus Altersgründen gibt die 61-Jährige ihr Geschäft auf. Vor knapp zehn Jahren hat sich Göbe einen Traum erfüllt und das Geschäft von Erika Kerkmann übernommen. Sie hat den Handarbeitsladen über 25 Jahre geführt, davor versorgte Lydia Beckermann die Nenndorfer etwa 20 Jahre lang mit Handarbeitszubehör. Von der Stadt wurde Göbe 2014 nur eine Vertragsverlängerung über zehn Jahre angeboten. Aufgrund ihres Alters wollte sie sich nicht noch einmal so lange binden. Auch der Stress mit der Sanierung des Kurhauses, in dessen Zuge sie eventuell für eine Weile hätte ausziehen müssen, war ihr zu viel Arbeit. „Die ganze Planung war sehr unsicher.” Bis zum 25. April heißt es im Handarbeitsladen nun: Räumungsverkauf. Auf die scherzhafte Nachfrage, ob sie die Restbestände dann alle selbst verarbeiten wird, nickt sie. „Ich habe schon immer gerne Handarbeiten gemacht – stricken, sticken, nähen, basteln, malen”, so Göbe. Vieles hat sie von ihrer Großmutter gelernt. Was nun kommt weiß die 61-Jährige noch nicht so genau. Erstmal gönnt sie sich eine Pause, danach kann sie sich vorstellen wieder ehrenamtlich mit Kindern zu arbeiten. Die gelernte Kinderkrankenschwester hat jahrelang in ihrem Laden Kindergruppen betreut. Teilweise kamen die Kinder über vier Jahre wöchentlich in ihren Laden zum Werkeln und Basteln. Foto: ag