„Die Heeresfliegertruppe war und ist eine der modernsten Truppengattungen des Heeres”, stellte Brigadegeneral Heinrich Fischer, Kommandeur Heeresschulen, in seinem Grußwort fest. Die Heeresfliegerwaffenschule sei hierfür ein deutlicher Beweis. Trotzdem werde die Truppengattung mit der Neuausrichtung des Heeres reduziert. Sie verliert drei Regimenter und gibt das einsatzerprobte und erfolgreiche Waffensystem CH 53 an die Teilstreitkraft Luftwaffe ab. Der Verlust von rund 6.000 Dienstposten sei eine „beachtliche Größe”. Die Truppenfahnen der drei stolzen Regimenter aus Rheine, Laupheim sowie aus Roth würden demnächst der Traditionspflege übergeben. Das gleiche gelte für die Verbindungs- und Aufklärungsstaffel 100 und die Instandsetzungsstaffel 100.
Der Niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann sprach von einem „tiefgreifenden Wandel” und einem spürbaren Einschnitt, insbesondere für die betroffenen Soldaten und ihre Angehörigen. Wichtig sei es, die Heeresfliegerwaffenschule zu einem internationalen Ausbildungszentrum auszubauen. Schünemann deutete an, dass die Jägerkaserne in Bückeburg „mittelfristig” geschlossen wird.
„Dies alles trifft die Heeresfliegerwaffentruppe in ihrem Kern; viele von uns Heeresfliegern werden in völlig neuen Verwendungen in anderen Organisationsbereichen tätig sein und durch den Fähigkeitstransfer, der Übergabe der Verantwortung der CH-53 an die Luftwaffe, Angehörige dieser Teilstreitkraft werden”, sagte Brigadegeneral Wolski. Die Kampfhubschrauber Tiger und die neuen Transporthubschrauber NH 90 müssten nun schnellstens zur Einsatzreife gebracht werden. Wolski zeigte auch auf, dass in der Gesamtsumme die Erfahrung von weit mehr als hunderttausend Flugstunden der Bundeswehr verloren gehen wird.
Wolski erinnerte an die Übergabe der ersten CH-53 durch den damaligen Verteidigungsminister Georg Leber im Juli 1972. In den vergangenen 40 Jahren sei die CH-53 rund 625.000 Flugstunden im Heer geflogen. Sie sei unter anderem in Griechenland, Türkei, Österreich, Italien, Irak, Bosnien, Albanien, Mazedonien, Pakistan, Afghanistan und Usbekistan im Einsatz gewesen. Im Juli werde die Verantwortung für das Waffensystem CH-53 an die Luftwaffe übergeben. Im Gegenzug erhalte man die NH 90-Kapazitäten, soweit bereits entwickelt, sowie die UH-1D von der Luftwaffe. Der Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule ist überzeugt, „dass eine neue, leine Heeresfliegertruppe in einigen Jahren ihre fliegerischen, taktisch-operativen Aufträge und die Ausbildung national und international ausgezeichnet durchführen wird.” Brigadegeneral Reinhard Wolski zeichnete den französischen Colonel Jean-Baptiste Pouret, Leiter des gemeinsamen Ausbildungszentrums Tiger, mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr aus. Ehrennadeln gab es zudem für verdiente Heeresflieger. Foto: hb/m