„Letztes Jahr sagte der Musiker ab, dieses Jahr habe ich keinen eingeladen. Mit dem gesparten Geld können wir die Würstchen bezahlen”, sagte schmunzelnd Pastor Josef Kalkusch zum Beginn des Neujahrsempfangs. Hier kam das unternehmerische Geschick von Kalkusch zum Tragen. Doch ein Lied sollte schon gesungen werden. Das hieß „Lobet den Herrn” (natürlich Gema frei) und klappte nicht nur mit der Stimme des Pastors vortrefflich.
Natürlich war das der gelungene Auftakt zu einem geselligen, mit viel Spaß und Humor gespickten Abend. Der zog sich nach dem offiziellen Teil dann auch noch lange über Mitternacht in den nächsten Tag hinein. Wie seit 1994 gewohnt, geht es mit einer Rede von Kalkusch los. Er wolle seine Gedanken für das Jahr loswerden und begrüßte die vielen neuen Gesichter.
Den neu gewählten Ratsherrn rief er zu, viel Einfühlungsvermögen in die kommunalpolitische Arbeit zu investieren und nicht zu frustriert zu sein, wenn sich das ein oder andere nicht umsetzen lasse. „Wer an den Dingen des Ortes keinen Einfluss nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger”, so der Pastor. Er wies auf die schönen Ortsmittelpunkte in Sachsenhagen und Auhagen hin. Ein Tanz in den Mai auf dem Marktplatz in Sachsenhagen wäre genau so etwas wie ein Weihnachtsmarkt am Backhaus in Auhagen. Eine Lanze brach der Geistliche für das Ehrenamt. Es gelte mitmachen statt zuzuschauen. Ehrenamtliche sorgten für eine lebenswerte Gesellschaft. Im letzten Teil seiner Rede ging der Pastor auf Dinge in der Kirchengemeinde ein. Zur Restaurierung werden die drei Glocken der Kirche auf Reisen geschickt, im zweiten Quartal sollen sie wieder eintreffen. Stolz ist Kalkusch auf den Kirchvorplatz, es habe ein gutes Miteinander in der Planung von Stadt, Gemeinde und Kirche gegeben. Eine größere Aktion soll gestartet werden in Auhagen und Sachsenhagen unter dem Namen Nachbarschaftshilfe. Schließlich wird im Sommer wieder Pastors Garten geöffnet. Das Infanterieregiment Graf Wilhelm wird an einem Sonntag in historischen Kostümen servieren. Eine Besonderheit ist die „Sachsenhäger Luther-Creme-Torte”.
Es werden dafür noch Bürger gesucht, die sie herstellen. Neujahrsgrüße richteten an die Gäste Samtgemeindebürgermeister Jörn Wedemeier sowie die Bürgermeister Kurt Blume aus Auhagen und Heinz Mensching aus Sachsenhagen.
Dann wurde der zweite Höhepunkt mit dem Verzehr von Würstchen und Kartoffelsalat eingeläutet. Gut gestärkt lauschten anschließend die Gäste dann dem humorvollsten Teil des Empfanges.
Original und nicht zu kopieren ist die „launige” Vorstellungsrunde des Pastors. Zu jedem Gast (vergessen wurde keiner) hatte er eine oder auch mehrere liebenswürdige Bemerkungen parat. Foto: gi