Die Stadt ein Jahr in Feierlaune | Schaumburger Wochenblatt

Die Stadt ein Jahr in Feierlaune

Ralf Hantke stellt die Tischfeuertonne vor.  (Foto: gi)
Ralf Hantke stellt die Tischfeuertonne vor. (Foto: gi)
Ralf Hantke stellt die Tischfeuertonne vor. (Foto: gi)
Ralf Hantke stellt die Tischfeuertonne vor. (Foto: gi)
Ralf Hantke stellt die Tischfeuertonne vor. (Foto: gi)

Die Auftaktveranstaltung zur Feier von 375 Jahren Stadt Sachsenhagen im Ratskeller war mit 80 Gästen ein Erfolg. Bürgermeister Ralf Hantke schlüpfte in das Kostüm des ersten Bürgermeisters von 1650, Clauß Eßmann, und Stadtratsmitglied Pamela Szillus präsentierte sich in einem Kostüm der Gräfin Amalie von Hessen. „Heute ist der 1. März 2025, vor 375 Jahren, am 1. März 1650, verlieh Gräfin Amalie Elisabeth zu Hessen dem Flecken Sachsenhagen die Stadtrechte“, sagte Hantke. An diesem Tag wurde das Recht eingeräumt, jährlich drei Märkte abzuhalten, das prächtige Stadtwappen zu führen und eine eigene Kirche zu bauen. Der Bürgermeister betonte die funktionierende Gemeinschaft in der Stadt, die die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben sei. Persönliche Kontakte und der Austausch miteinander seien ebenso wichtig.

Stadtrecht unter hessischer Herrschaft

Die Geschichte der Stadt bis in das Jahr 2015 zeigten in vier Impulsvorträgen Historiker Dr. Jan Peter Wiborg und die Vorsitzende des Heimatvereins, Susanne Everaarts-Mensching auf. Die Vorträge waren unterteilt in Zeitabschnitte, wie es vor 375 Jahren, vor 777 Jahren, vor 475 Jahren und vor 25 Jahren in Sachsenhagen gewesen ist.
Der Ort geht auf die „Wasserburg Sachsenhagen im Dülwald“ zurück. Sie wurde zwischen 1248 und 1253 von Herzog Albrecht I. von Sachsen (1175–1260) aus dem Geschlecht der Askanier südlich an der Sachsenhagener Aue erbaut, um das Gebiet in Besitz zu nehmen. Da das Bistum Minden zum Sachsenhäger Gebiet Hoheitsrechte anmeldete, musste Herzog Albrecht I. von Sachsen die von ihm erbaute Burg 1253 teilweise an den Bischof von Minden abgeben. Eine Urkunde aus dem Jahr 1253 berichtet vom Castro Sassenhagen. 1647 wurde, nach dem Aussterben des Grafengeschlechts im Mannesstamm mit dem 27-jährigen Otto V. von Holstein-Schaumburg, die alte Grafschaft Schaumburg geteilt. Die südliche und östliche Hälfte des Amtes Sachsenhagens kam an die Landgrafschaft Hessen-Kassel unter der hessischen Landgräfin Amalie Elisabeth (1637–1650) als die Witwe des Landgrafen von Hessen-Kassel. Sachsenhagen wurde Grenzort und ist somit eine hessische Teil-Enklave in der Grafschaft Schaumburg-Lippe.
1650 erhielt Sachsenhagen unter hessischer Herrschaft das Stadtrecht.
1807 wurde Sachsenhagen Teil des Königreichs Westphalen unter König Jérôme Bonaparte im Weserdepartment. Sachsenhagen war Hauptort eines Kantons mit neun Gemeinden im Distrikt Rinteln/Weser.

Lebenswerte kleine Stadt

Heute hat die Stadt knapp 2000 Einwohner, sie ist lebenswert. Die letzte große Investition in die Zukunft war vor zwei Jahren der Bau einer großen Sporthalle an der Grundschule. Sehen lassen kann sich die Betreuung der Kinder, es wird eine weitere Kita entstehen. Besonders der Markt als Mittelpunkt der Stadt sticht besonders heraus. Landrat Jörg Farr hob die Gemeinschaft der Bürger in der Stadt hervor. Er findet es richtig, dass das ganze Jahr gefeiert werde. Bürgerin Annemarie Beier war 1950 als 13-Jährige bei der Feier des 300-jährigen Jubiläums der Stadt dabei. Sie sagte jetzt auswendig ein Gedicht ihres damaligen Lehrers über die „schöne Stadt Sachsenhagen“ auf. Und auch das ist erwähnenswert. Der Bürgermeister stellte eine von Johannes Künnemann selbstgebaute „Tischfeuertonne“ mit dem neuen Logo und dem Wappen der Stadt vor. Sie kann mit Wachs getränktem Toilettenpapier betrieben werden. Wer Interesse an der Tonne hat, kann sich mit Hantke in Verbindung setzen. Den Abschluss der Auftaktveranstaltung machte Sängerin Mamoleti Teichmann mit dem Lied „Halleluja“. Alle Gäste sangen mit.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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