90 angehende Landwirte pilgerten in kleinen Gruppen, unter der Anleitung von Landwirtschaftsfachschülern, über die großzügige Ackerfläche von Andreas Pöhler. Dort gab es bei relativ stürmischen Wetter aber schönstem Sonnenschein, verschiedene landwirtschaftliche Geräte und ihre Funktion zu begutachten.
Die Justus-von-Liebig-Schule aus Hannover veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen diesen Informationstag unter dem Motto „bodenständig” für Schüler im zweiten und dritten Ausbildungsjahr. An wechselnden Standorten betrachten die zukünftigen Landwirte den Boden, seinen Schutz und die Bewirtschaftung. Hauptthema diesmal war die Mulchsaat. So betitelt der Fachmann ein pflugloses Saatverfahren, bei dem Pflanzenreste einer Zwischenfrucht oder Stroh der Vorfrucht vor und nach der Neuaussaat die Bodenoberfläche bedecken. Diese wird dadurch vor Erosion und Verschlämmung geschützt. An neun Praxisstationen galt es für die Schüler verschiedene Fragen zu beantworten. Die Firmen Schaumburger Landtechnik, Brase, Agravis, Michalek und Hobein nutzten die Gunst der Stunde und stellten ihre Landmaschinen zur Veranschaulichung zur Verfügung. Beispielsweise sollten die Schülergruppen bei dem Gerät Horsch Pronto/Express, die Einstellung „Rapsaussaat” auf Aussaat von Winterweizen umstellen. In einem Feldversuch wurden verschiedene Rapssorten auf unterschiedlicher Bodenbearbeitung ausgesät.
„Dabei wurden verschiedene Techniken und Zeitpunkte gewählt. Ich bin gespannt was dabei rauskommt”, sagt Christoph Heinemann (20) aus Landringhausen. Die Ergebnisse können sich die Schüler in mehreren Monaten ansehen. Besonders interessant findet Landwirt-Azubi Frederik Rinne die einzelnen Landmaschinen. „Hier hat man den direkten Vergleich zwischen den Anbietern”, so der 19-jährige Meinser. Ins Leben gerufen hat die Informationsveranstaltung Christian Wehling, Meister für Landmaschinenmechanik. Er selbst macht seine Fachpraxis an der Justus-von-Liebig-Schule und stellte die Kontakte zu den Gerätevertreibern sowie Pöhler und Thomas Ziemer, von der Fürstlichen Meierei Brandenburg, her. In Dieter Hasemann, Koordinator und Leiter der Abteilung Landbau in der Justus-von-Liebig-Schule, hatte er für seine Idee einen kompetenten Ansprechpartner gefunden. Für einen reibungslosen Ablauf sorgten die rund 50 Fachschüler, die sich zurzeit zum Betriebsleiter weiterbilden. Sie begleiteten die Schülergruppen und standen ihnen bei den einzelnen Fragestellungen unterstützend zur Seite.
Als außerschulischen Lernort sehe er die Feldtage als wichtigen Bestandteil für die berufliche Bildung. In der Praxis werde gezeigt was die Schüler tagtäglich erleben. Für die angehenden Landwirte sei das hochmotivierend, so Schulleiter Georg Damek. Nach der Schülerveranstaltung konnten sich am darauffolgenden Tag, die hiesigen Landwirte ein Bild von den Maschinen und deren Technik machen.
Foto: wa