„Ich dachte im besten Fall komme ich unter die ersten drei. Als mein Name genannt wurde, konnte ich es nicht glauben, ich war wie unter Schock”, erzählt die Gymnasiastin. Ein paar Tränen habe sie bei der Siegerehrung schon vergossen, sagt Samantha und verrät auch gleich noch lachend eine Panne, die ihr vielleicht den Titel hätte kosten können: Beim Gang über den Laufsteg im eleganten Abendkleid rutscht sie aus ihrem Schuh. Doch die Suthfelderin meistert das Missgeschick auf ihre Art. Nah am Lachkrampf bückt sie sich und zieht den Schuh einfach wieder richtig an, kein Problem. Soviel Spontanität kam auch bei der Jury an, denn neben ihrem Aussehen wurde vor allem ihre entspannte Art und ihre Natürlichkeit gelobt.
Die hat sie sich erhalten, obwohl sie nicht ganz unerfahren ist in Sachen Misswahlen. Vergangenes Jahr nahm sie an der Wahl zur Miss Schaumburg teil. Für den ersten Platz reichte es noch nicht, doch sie ließ sich nicht entmutigen und startete im November einen neuen Anlauf beim Wettbewerb zur Miss Osnabrück, bei dem sie den ersten Platz belegte. In einem Kleid, dass sie sich von ihrem selbst erarbeiteten Geld gekauft hatte, Samantha arbeitet nebenbei im Landgasthaus Fischer in Riehe. Neben Titel, Krone und Schärpe konnte Samantha bei dieser Wahl auch noch gleich den Mister Osnabrück mit nach Hause nehmen, denn beide lernten sich bei der Wahl kennen und sind nun ein Paar.
Von der Miss Osnabrück zur Miss Norddeutschland, eine Karriere die auch in ihrer Schule nicht unentdeckt blieb. „Meine Klassenkameraden haben laut applaudiert, als ich zum ersten Mal nach der Wahl in die Klasse kam, da bin ich dann auch rot geworden”, sagt Samantha. Derzeit geht sie in Bad Nenndorf auf das Gymnasium, das Abitur ist für nächstes Jahr geplant. Danach würde die 17-Jährige gerne Medizin studieren, wenn nichts dazwischen kommt.
Und das kann schnell passieren, denn als amtierende Miss Norddeutschland nimmt Samantha am 12. Februar an der Wahl zur Miss Germany teil und hat die Chance, als schönste Frau Deutschlands gekürt zu werden.
Doch bevor es zur Wahl geht, steht erst einmal das Vorbereitungscamp Ende Januar an. Zusammen mit 23 anderen Missen absolviert die 17-jährige Schaumburgerin ein straffes Programm, das von Medientraining, Laufstegtraining, Sport bis hin zu einem Kinggekurs reicht.
Da das ganze aber im warmen Ägypten stattfindet, ist auch ein Hauch von Urlaub inklusive. Am meisten freut sich Samantha auf den Tanzkurs im Camp mit RTL „Let‘s dance” Juror Joachim Llambi. Tanzen ist ihre Leidenschaft, hier feiert sie ebenso wie auf dem Laufsteg Erfolge: Sie ist amtierende deutsche Meisterin im Merengue, einem lateinamerikanischen Tanz.
Alle guten Dinge sind drei lautet ein altes Sprichwort. Wenn das Sprichwort stimmt könnte das im Fall von Samantha Striegel heißen: Miss Osnabrück, Miss Norddeutschland und zu guter Letzt Miss Germany.
Der symphytischen jungen Frau aus Suthfeld wäre es gegönnt.
Foto: mh, privat