„Sie starten jetzt in die vielleicht spannendste Phase ihres Lebens. Sie müssen sich nun neu orientieren”, wandte sich Schulleiter Heiko Knechtel in seiner Ansprache zu Beginn der Feierstunde an die Absolventen. Die Schüler hätten beachtliche Ergebnisse erzielt, immerhin sechs der Abiturienten schlossen mit einem Einser-Durchschnitt ab. Zahlreiche bemerkensweite Leistungen in einzelnen Prüfungen seien hinzugekommen. Insgesamt seien 106 Schüler in die Abiturprüfungen gegangen, 98 hätten den Abschluss geschafft. Knechtel hob auch den Einsatz der Schüler hervor, die sich ihr Abitur hart erarbeiteten. Einige absolvierten drei Nachprüfungen, bis sie das begehrte Zeugnis in den Händen hielten.
Heiko Knechtel sagte, dass das erworbene Faktenwissen keinesfalls nutzlos sei. Es sei die Voraussetzung für späteren Wissenserwerb, sei die Grundlage für Kritikfähigkeit. „Daran hat sich auch in den Zeiten von Wikipedia nichts geändert”, so Knechtel. Heute benötige man Orientierungswissen, um „den Kopf über Wasser zu halten und aus der Informationsflut das entscheidende herauszufiltern”. Wissen könne man per Mausklick herunterladen, Bildung müsse man sich dagegen nach wie vor durch die richtige Verknüpfung von Information aktiv erwerben.
Die Vorsitzende des Elternrats Cornelia Pönnighaus ermutigte die Abiturienten, zuversichtlich in die Zukunft zu sehen. Die Jugendlichen sollten sich nicht etwa durch das Reden von den „schlechten Zeiten” entmutigen lassen. Es habe stets „schlechte Zeiten” gegeben, „die es zu bestehen gab”. Auch aus jeder Sackgasse führe mit Phantasie und Mut ein Weg wieder heraus. Mike Engelking, Vorstandsmitglied der Altprimaner, bekräftigte den Ansatz von Cornelia Pönnighaus. Er selbst habe sein Abitur mit einer Durchschnittsnote von 3,7 abgeschlossen. „Ich betone das immer gern, denn ich finde, das macht Mut. Ich habe immer noch meinen Job und bekomme monatlich mein Gehalt”, erklärte Engelking lächelnd.
Engelking übergab den Höltje-Preis an Lennart Crossley. Crossley habe sich schon in jungen Jahren für seine Mitschüler eingesetzt und mit seiner ruhigen und verlässlichen Art viel für den Jahrgang getan.
Den Höltje-Preis verleihen die Altprimaner in jedem Jahr einen Abiturienten, der sich durch besonderes soziales Engagement hervorgetan hat.
Jahrgangssprecher Djorde Kiene-Maksimovic hob in seiner Ansprache hervor, dass er die Zeugnisübergabe mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehe. Einerseits sei da der Wunsch die Schulzeit hinter sich zu lassen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Mittlerweile verstärke sich jedoch immer mehr das Bedauern, sich jetzt von den Mitschülern zu trennen und einige vielleicht danach nicht mehr wiederzusehen.
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