Ein klein wenig mulmig war ihr schon, so Vero Merseburger im Nachhinein, als sie als eine von acht Finalteilnehmerinnen der Aktion „Deutschland sucht den Supersprinter” durch das Marathontor ins Berliner Olympiastadion geführt wurde. 70.352 leichtathletikbegeisterte Zuschauer waren in die ausverkaufte Arenaion gekommen, um zu sehen, wie sich die frischgebackenen Weltmeister und Platzierten in Szene setzen und welche Athletin sich den Golden League Jackpot holt. Die gewaltige Geräuschkulisse der begeisterten Zuschauer war für die kleinen Sprinterinnen einerseits bedrückend und zugleich Motivation. Wer wird heute Deutschlands Supersprinter? Nach den beiden Zwischenläufen lag Vero mit ihrer Zeit von 7,60 Sekunden an dritter Stelle der 17 angetretenen Mädchen ihrer Altersklasse. „Ein neues Gesicht wird beim Finale 2007 im Berliner Olympiastadion zu sehen sein: die zehnjährige Vero Merseburger vom VfL Bückeburg. Als einziges Mädchen der Altersklasse W 10 sprintete sie die 30 Meter fliegend unter 4 Sekunden. Diese Leistung erzielte Vero bereits beim ersten Vorausscheid in Gevelsberg.” So war es im Internet in der Vorausschau auf das große Internationale Stadionfest Berlin „ISTAF” zu lesen. In Mitten einer atemberaubenden Kulisse in einem der schönsten Stadien der Welt, lieferten sich am Sonntag die Finalisten von „Deutschland sucht den Supersprinter” heiße Duelle. Die jungen Toptalente hatten die Ehre, auf der blauen Bahn des Berliner Olympiastadions zu zeigen, was in Ihnen steckt. „Es gibt keine größere Motivation, als einen Nachwuchsathleten bei einer solchen Veranstaltung starten zu lassen”, äußerte sich Veros Trainer Erich Döllner begeistert über die Idee der Gestaltung des Berliner Rahmenprogramms. Eingebettet in den Speerwurf der Frauen und den Stabhochsprung der Männer wurde programmgemäß um 13 Uhr zum Start des Endlaufes Supersprint aufgerufen. Vero startet auf Bahn zwei. Zunächst ein Fehlstart - beim zweiten Startschuss klappt es. Vero kommt gut weg, kann aber ihre beiden Mitstreiterinnen Arabella Himmelstoss (7,39 Sekunden) und Lisa Marie Wegner (7,46 Sekunden) nicht halten. In sehr guten 7,58 Sekunden, gleichzeitig eine neue persönliche Bestleistung, kommt Vero als Dritte noch deutlich vor Lena Lilie (7,75 Sekunden) und vier weiteren Mädchen ins Ziel - ein großartiges Ergebnis. Glücklich sind natürlich auch der mitgereiste Vater, Freundin Luise sowie ihr Trainer Erich Döllner. Auf die Frage, was sie besonders beeindruckt hat, antwortet das junge Supertalent ohne Umschweife: „Das gemeinsame Vorbereiten auf den Wettkampf mit der Weltelite”. Und natürlich die zahlreichen Autogramme, die Vero auf Schirmmütze und T-Shirt von diesen Stars gesammelt hat. Seit 2004 gibt es die Veranstaltung für die Kids. Veranstalter ist der Deutsche Talentförderung e.V. unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Weltklasse-Sprinterin und Weitspringerin Heike Drechsler. 2008 wird es eine neue Auflage „Deutschland sucht den Supersprinter” geben - Vero ist sicher wieder dabei. Foto: pr